Nach 24-Stunden-Warnstreik: Bahnverkehr in NRW kehrt zur Normalität zurück
Düsseldorf - Nach einem der größten Warnstreiks seit Jahrzehnten ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen am frühen Dienstagmorgen wieder angelaufen.
Bei S-Bahnen und Regionalbahnen gebe es "keine streikbedingten Einschränkungen mehr", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings kam es auf einzelnen S-Bahn-Linien noch zu Teilausfällen, weil Züge infolge des Streiks verspätet bereitgestellt wurden.
Im Fernverkehr fielen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus, hieß es bei der Bahn.
Auch im öffentlichen Nahverkehr normalisierte sich die Lage. In der Landeshauptstadt Düsseldorf fuhren wieder U-Bahnen, auch in Köln rollte der Nahverkehr laut Fahrplanauskunft wieder regelmäßig.
Allerdings hatte der ganztägige Warnstreik von Montag noch Auswirkungen auf den Flugverkehr. So wurden am Flughafen Köln/Bonn laut Abflugplan frühe Flüge auf den späteren Vormittag verlegt und vereinzelt auch annulliert. Der Streik am Flughafen dauere bis 7 Uhr, sagte eine Sprecherin.
Am Airport Düsseldorf lief der Flugverkehr dagegen nach Angaben eines Sprechers "normal an". Das gelte auch für die Abfertigung. Verspätungen von frühen Flügen wurden in Düsseldorf nicht angezeigt, nur zwei Flüge wurden am frühen Morgen annulliert.
Mega-Streik sollte Druck auf Arbeitgeber im öffentlichen Dienst erhöhen
Nachdem am Montag offensichtlich viele Pendler zu Hause geblieben waren und größere Verkehrsstörungen im Berufsverkehr ausblieben, wurde es am Dienstagmorgen auf den Straßen in NRW wieder voller. Um 6.45 Uhr meldete der WDR in seinem Verkehrslagebericht 44 Kilometer Stau auf den Autobahnen.
Im Schienengüterverkehr sei es DB Cargo gelungen, durch Steuerung von Transporten vor dem Streik der Eisenbahngewerkschaft EVG für eine "stabile betriebliche Ausgangslage" zu sorgen, hieß es bei der Bahn. Schon seit Montagabend würden die ersten Güterzüge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen wieder angefahren.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten den Bus-, Bahn- und Flugverkehr am Montag bundesweit weitgehend lahmgelegt. Allein im öffentlichen Nahverkehr hatten sich nach Verdi-Angaben in NRW mehr als 12.000 Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligt.
Mit dem großangelegten Warnstreiktag wollte Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes erhöhen.
Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen hatte am Montag in Potsdam begonnen.
Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa