Mit Druck im Hintergrund: Nächste Demo am Mittwoch in Gelsenkirchen!
Düsseldorf - Nach dem bundesweiten Streik- und Aktionstag der Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten in der Vorwoche erhöht die Gewerkschaft Verdi weiter den Druck auf die Arbeitgeber.
Für den kommenden Mittwoch (10.30 Uhr) ist in Gelsenkirchen eine landesweite Kundgebung geplant. Hauptredner ist der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Werneke. Wie ein Gewerkschaftssprecher der dpa am heutigen Montag mitteilte, werden rund 8000 Teilnehmende zu der Demo auf dem Heinrich-König-Platz erwartet.
Anlass für die Großveranstaltung ist die aktuelle Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst.
Die vorangegangenen beiden Tarifrunden im Februar und im März waren ergebnislos verlaufen. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten.
Betroffen sind Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher sowie Kita-Beschäftigte und Beschäftigte des schulischen Ganztags und der Behindertenhilfe. Neben der Hauptkundgebung in Gelsenkirchen, am Wohnort der VKA-Verhandlungsführerin, sind in dieser Woche weitere Streikmaßnahmen im ganzen Land geplant.
Familienfreundlichkeit im Fokus
"In dieser Tarifauseinandersetzung streiken die Beschäftigten dafür, dass sie ihre Arbeit besser im Sinne von Kindern und Familien erfüllen können. Das geht nur über Entlastung und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel", sagte Verdi-Landesfachbereichsleiterin Andrea Becker. "Die Blockadehaltung der Arbeitgeber am Verhandlungstisch richtet sich daher sowohl gegen die Beschäftigten sowie gegen die Eltern und Kinder."
Die VKA hatte zuletzt die zahlreichen Streiks in den zurückliegenden Wochen als unverhältnismäßig kritisiert. Sie belasteten die Eltern zusätzlich. Erzieherinnen verdienten beispielsweise bei kommunalen Kitas deutlich mehr als bei anderen Trägern.
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