Medikamenten-Mangel: NRW will Einfuhr nicht zugelassener Antibiotika-Säfte für Kinder erlauben
Düsseldorf - Wegen Medikamentenmangels will nun auch Nordrhein-Westfalen die Einfuhr in Deutschland nicht zugelassener Antibiotika-Säfte für Kinder erlauben.
So wie Bayern habe auch das Gesundheitsministerium in NRW "alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet, um hier schnell Abhilfe zu schaffen", zitierte der WDR am Sonntagabend das Düsseldorfer Ministerium.
Es hat demnach die zuständigen Behörden sowie die Apothekerverbände und Apothekerkammern bereits aufgefordert, "jetzt alle Optionen, die mit der Feststellung des Versorgungsmangels einhergehen, zu nutzen. Es gilt jetzt zügig und konsequent zu handeln, um die Versorgungslage zu verbessern".
Zuvor hatte der Bund offiziell einen Versorgungsmangel mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder festgestellt. Damit kann im Einzelfall für einen befristeten Zeitraum vom Arzneimittelgesetz abgewichen werden.
Antibiotika werden zum Beispiel bei Lungenentzündungen, Harnwegsinfektionen oder Scharlach verschrieben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) hatte am Samstag die Entscheidung aus Bayern ebenfalls begrüßt. Auf Twitter schrieb er, die Reaktion sei richtig.
"Genau für solche unbürokratischen Aktionen der Länder" gegen Antibiotika-Lieferengpässe habe die Bundesregierung die Voraussetzungen jetzt geschaffen. "Sie sollten genutzt werden."
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa