Kohle-Sensation bei Hambach! Bewohner kaufen leeres Dorf für Millionen-Summe zurück

Merzenich - Die Gemeinde Merzenich am Braunkohletagebau Hambach hat für eine Millionen-Summe das leerstehende Dorf Bürgewald zurückgekauft.

Diese verlassene Ortschaft soll in Zukunft mit 90 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden.
Diese verlassene Ortschaft soll in Zukunft mit 90 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden.  © Henning Kaiser/dpa

Der Besitzübergang des Orts Bürgewald werde zum 1. September wirksam, bestätigte ein Sprecher der Gemeinde. Der Kaufpreis betrage 36,8 Millionen Euro.

Bezahlt wird die Summe überwiegend vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen auf Grundlage des Investitionsgesetzes Kohleregionen.

Der Eigenanteil der 10.000-Einwohner-Gemeinde Merzenich beträgt rund 920.000 Euro. Verkäufer ist der Energiekonzern RWE.

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Wegen des vorgezogenen Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung in Deutschland wurde das ländliche Straßendorf mit 140 Häusern nicht mehr wie ursprünglich geplant abgebaggert.

Es befand sich aber bereits weitgehend im Besitz von RWE. Bürgewald trug bis vor wenigen Wochen noch den Ortsnamen Morschenich.

Rückkauf durch Gemeinde beispiellos

Bis zur Umbenennung hieß der Ort Bürgewald noch Morschenich.
Bis zur Umbenennung hieß der Ort Bürgewald noch Morschenich.  © Henning Kaiser/dpa

Die einstigen Bewohner waren bereits fast alle in den neuen Ort Morschenich umgesiedelt, als im Frühjahr 2021 die Entscheidung für den Erhalt des historischen Fleckens fiel.

Das an der Autobahn 4 zwischen Köln und Aachen gelegene Straßendorf soll für rund 90 Millionen Euro zu einem Ort der Zukunft ausgebaut werden.

Die Gemeinde geht davon aus, dass der millionenschwere Rückkauf mit Geld hauptsächlich von Bund und Land einmalig ist. "Vergleichbare Beispiele sind der Gemeindeverwaltung nicht bekannt", sagte ein Sprecher.

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Nach Angaben der Gemeinde soll in etwa 15 Monaten ein Masterplan, also die Handlungsanleitung für die künftige Entwicklung von Bürgewald als "Ort der Zukunft", fertig werden.

In etwa eineinhalb Jahren könnten erste Grundstücke zur Bebauung freigegeben werden. Geplant ist eine Vergabe im Wege des Erbbaurechts.

Man habe sich gesagt: "Wenn wir es jetzt einmal haben, warum nicht behalten?", sagte Gelhausen. Die Grundstücke bleiben bei der Gemeinde, die damit Einnahmen erhält.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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