Kita-Fiasko in NRW: Zustände bremsen Sprachförderung der Kinder aus!
Düsseldorf - Um eine gezielte Sprachförderung von Jungen und Mädchen in der Kita gewährleisten zu können, müssen einer Untersuchung in Nordrhein-Westfalen zufolge viele Rahmenbedingungen verbessert werden.
Eine Umfrage von 514 Kita-Leitungen habe dringenden Handlungsbedarf bei der Sprachförderung im frühkindlichen Bereich offengelegt, betonte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) am Dienstag zum Deutschen Kitaleitungskongress in Düsseldorf.
Sprachkompetenz sei ein wichtiger Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg. Bei dieser zentralen pädagogischen Arbeit würden die Kindertagesstätten aber durch Faktoren wie Zeit- und Personalmangel, zu große Gruppen und zu wenig speziell für sprachliche Bildung qualifizierte Fachkräfte ausgebremst, kritisierte die Landesvorsitzende Anne Deimel.
So sagten 56 Prozent der befragten Kita-Leitungen, dass sie in den zurückliegenden zwölf Monaten mehr als 20 Prozent der Zeit wegen Personalmangels mit Unterdeckung arbeiten mussten – es war also sogar weniger Personal im Einsatz, als es die Aufsichtspflicht verlangt.
Rund 67 Prozent der Leitungen meinten, die Träger stellten inzwischen auch Leute ein, die noch vor einigen Jahren wegen unzureichender Qualifikation nicht akzeptiert worden wären. Es zeigten sich laut VBE auch, dass die Gruppen zu groß seien.
In fast jeder fünften Kita ist nach dortiger Aussage keine pädagogische Fachkraft speziell für sprachliche Bildung qualifiziert.
Titelfoto: Jan-Philipp Strobel/dpa