Kampf gegen Eichenprozessionsspinner beginnt: So geht NRW gegen fiese Raupen vor
Köln - Die fiesen Raupen kommen: Um den Eichenprozessionsspinnern den Garaus zu machen, sind derzeit Kommunen und Straßenmeistereien in ganz Nordrhein-Westfalen unterwegs.
Denn die Brennhaare des Schädlings können für Menschen gesundheitsschädlich sein.
"Sobald die Raupen ihre Nester verlassen, um zu fressen, fällt auch der Startschuss zur Bekämpfung des Schädlings", teilte die Stadt Bad Honnef mit. Dort soll eine Spezial-Firma mit großen Sprühkanonen ein Biozid in die Eichen blasen.
Auch in den Kreisen Viersen und Wesel sind Fachleute mit Gebläsespritzen unterwegs, um einem Befall vorzubeugen.
Durch den milden Witterungsverlauf trete der Schädling in diesem Jahr früher auf als sonst, berichtete der Kreis Viersen. Für das Aufbringen des Mittels stehe nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung. "Gespritzt wird bei passender Witterung, bei Windstille und ohne Niederschlag."
Blau- und Kohlmeisen sollen den Einsatz von Insektiziden in Zukunft verringern
Entlang der Autobahnen und auf anliegenden Parkplätzen kümmern sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Autobahnmeistereien um die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners.
"Mit unseren Hochdruckspritzen lassen sich auch Astkronen in mehr als 20 Meter Höhe erreichen", sagte Andreas Raedt von der Autobahn GmbH Rheinland. "Somit können wir den Wirkstoff gezielter denn je auf den jungen Blättern der Eichen zum Einsatz bringen."
An ausgewählten Park- und Rastplätzen wurden Nistkästen für Meisen aufgehängt. Blau- und Kohlmeisen fressen die jungen Raupen, solange diese noch keine Brennhaare haben, wie Raedt erläuterte. Die Zahl der Nistkästen werde nach und nach ausgeweitet, um so langfristig den Einsatz von Insektiziden verringern zu können.
Die bis zu drei Zentimeter langen Raupen des Eichenprozessionsspinners sind braun-gelb oder grau-schwarz. Ihre Nester sind runde Gespinste, die die Größe eines Fußballs erreichen können.
Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa, Soeren Stache/dpa