Halb nackter Verbrecher bleibt kopfüber in Strauch hängen: Die kuriosesten Einsätze 2024

Von Marc Herwig

Köln - Kuriose Tiergeschichten, (vermeintlich) clevere Temposünder und die Polizei als Freund und Helfer: 2024 gab es mal wieder einige kuriose Zwischenfälle in Nordrhein-Westfalen. Hier gibt's einige Highlights im Überblick.

Kein Klopapier im Zugklo - Polizei muss anrücken

Beschissene Situation: Im Februar betätigte ein 26-jähriger Zugreisender aus Ärger über fehlendes Klopapier auf der Bordtoilette immer wieder den Notrufknopf.
Beschissene Situation: Im Februar betätigte ein 26-jähriger Zugreisender aus Ärger über fehlendes Klopapier auf der Bordtoilette immer wieder den Notrufknopf.  © Marco Krefting/dpa

Bahnreisende sind Kummer eigentlich gewohnt - in diesem Moment war das Maß für einen 26-Jährigen allerdings gestrichen voll: Aus Ärger über fehlendes Klopapier auf der Bordtoilette betätigte der Mann im Februar bei Aachen immer wieder den Notrufknopf.

Die Leitstelle der Bahn schickte beim nächsten Halt im Aachener Hauptbahnhof schließlich die Bundespolizei, um nach dem Rechten zu sehen. Die Beamten stießen auf dem Klo auf den 26-Jährigen, der auch wirklich einen Notfall hatte - das Klopapier war alle! Der Mann erhielt eine Anzeige wegen Missbrauchs von Notrufen.

In Dortmund hat ein enttäuschter Reisender sogar dafür gesorgt, dass der halbe Hauptbahnhof gesperrt werden musste. Der 22-Jährige wollte im Juni seine Tasche einschließen - doch alle Gepäckfächer waren belegt.

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Weil er aber nicht gewillt war, den schweren Rucksack den ganzen Tag mit sich herumzuschleppen, versteckte er ihn kurzentschlossen im Regal eines Drogeriemarkts. Die Polizei ging auf Nummer sicher, sperrte alles weiträumig ab und rief die Bombenspezialisten zu Hilfe - die konnten schließlich Entwarnung geben.

Hysterische Schreie und Hilferufe wegen verlorenem PC-Spiel

Damit sie nicht geblitzt wird, hat eine 62-Jährige im Juli kurzerhand ihr Kennzeichen überklebt - die Polizei hatte wenig Verständnis!
Damit sie nicht geblitzt wird, hat eine 62-Jährige im Juli kurzerhand ihr Kennzeichen überklebt - die Polizei hatte wenig Verständnis!  © Polizei Hagen/dpa

Hysterische Schreie und Hilferufe haben im März in Bornheim bei Bonn zu einem Polizeieinsatz geführt, nachdem ein Passant die verzweifelte Stimme aus einem Haus gehört und besorgt den Notruf gewählt hatte. Als die Beamten klingelten, konnten die Eltern die Situation schnell aufklären. Ihr 14-jähriger Sohn hatte am Computer gespielt - anscheinend "wenig siegreich", wie der Polizeibericht nüchtern feststellte.

Auch bei Verkehrskontrollen gehen den Beamten immer wieder kreative Menschen ins Netz. In Hagen fiel Polizisten im Juli eine Frau auf, die ihre Kennzeichen mit dickem weißem Klebeband verdeckt hatte.

Den erstaunten Beamten erklärte die 62-jährige Fahrerin ganz ehrlich, sie habe das Klebeband schon vor Tagen angebracht, "um nicht geblitzt zu werden". Die Polizei hatte wenig Verständnis, leitete ein Strafverfahren ein und wies die 62-Jährige an, das Klebeband noch an Ort und Stelle abzufriemeln.

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Eine Geschwindigkeitskontrolle wurde im September in Dortmund sogar dem Krümelmonster zum Verhängnis. Elf Kilometer pro Stunde zu schnell war die Figur aus Kindersendungen. Auch die Polizei konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch so ein Kostüm schränke eben auch unzulässigerweise das Sichtfeld des Fahrers ein, betonten die Beamten - und schlugen noch ein paar Euro auf die Tempo-Buße drauf.

Wer sich in dem Kostüm versteckt hat, blieb übrigens unklar: Der Halter des Fahrzeugs bezahlte das Bußgeld und musste keine weiteren Angaben machen, wer denn nun am Steuer gesessen hatte.

Wer tatsächlich in dem Krümelmonsterkostüm gesteckt hatte, ist bis heute unklar.
Wer tatsächlich in dem Krümelmonsterkostüm gesteckt hatte, ist bis heute unklar.  © Polizei Dortmund

Plötzlicher Geldregen auf der A1! Polizei sammelt 2000 Euro ein

Im Oktober staunten Autofahrer auf der A1 nicht schlecht, als plötzlich zahlreiche Geldscheine über ihre Köpfe hinweg flatterten. (Symbolbild)
Im Oktober staunten Autofahrer auf der A1 nicht schlecht, als plötzlich zahlreiche Geldscheine über ihre Köpfe hinweg flatterten. (Symbolbild)  © 123rf/sergioleonphoto

In Wuppertal lag das Geld auf der Straße - und zwar auf der A1. Anfang Oktober gingen bei der Polizei Anrufe ein, dass auf der Fahrbahn überall Geldscheine herumlägen. Bevor irgendjemand auf die Idee kommen konnte, mitten auf der Autobahn anzuhalten und die Geldscheine einzusammeln, machten die Polizisten genau das lieber selbst.

2000 Euro sammelten sie auf einer Strecke von einem Kilometer ein. Dann fanden sie auch das dazugehörige Portemonnaie. Der Ausweis führte die Beamten zu einem 50-Jährigen. Er hatte die Geldbörse bei einer Pause auf dem Autodach liegen lassen.

Von dieser Festnahme gibt es zum Glück kein Foto: Auf der Flucht vor der Polizei ist ein 30-Jähriger kopfüber und mit nacktem Po in einem Strauch hängen geblieben. Der 30-Jährige hatte im Juli in Hennef bei Bonn versucht, seiner Festnahme wegen Körperverletzungsdelikten zu entgehen. Über das Dach flüchtete er vor der Polizei - dabei rutschte ihm die Hose runter.

Schon halb nackt kletterte er über einen Zaun - und blieb dahinter kopfüber im Gebüsch hängen. Die Polizei befreite ihn, nur um ihn sofort danach festzunehmen.

Anwohner hören Geräusche aus Dunstabzugshaube - Feuerwehr findet "fettige" Eichhörnchen

Das Eichhörnchen hatte es sich zusammen mit einem Artgenossen in der Dunstabzugshaube "gemütlich" gemacht.
Das Eichhörnchen hatte es sich zusammen mit einem Artgenossen in der Dunstabzugshaube "gemütlich" gemacht.  © Marc Vinschen/Freiwillige Feuerwehr Hünxe/dpa

Auch Tiere sorgen immer wieder für ungewöhnliche Einsätze von Polizei und Feuerwehr. In Hünxe am Niederrhein hörten Anwohner im April plötzlich Geräusche aus ihrer Dunstabzugshaube und wählten schließlich den Notruf.

Die Feuerwehr musste die halbe Küche auseinanderbauen, bis sie im Abzugsrohr zwei mit Speiseölresten beschmierte Eichhörnchen fand. Die beiden hatten sich wohl durch eine Klappe an der Außenwand bis in die Abzugshaube vorgearbeitet.

Deutlich schwieriger machte es Kater Leo den Einsatzkräften. Sieben Stunden brauchte die Feuerwehr in Grevenbroich bei Mönchengladbach im August, um das vier Monate alte Katzenkind aus einem Schacht zu retten. Mit einer Endoskopkamera konnten sie Leo zwar orten, sie kamen aber nicht an ihn heran.

Kater Leo saß mehrere Stunden in einem Schacht fest, ehe Feuerwehrkräfte den kleinen Abenteurer endlich retten konnten.
Kater Leo saß mehrere Stunden in einem Schacht fest, ehe Feuerwehrkräfte den kleinen Abenteurer endlich retten konnten.  © -/Feuerwehr Grevenbroich/dpa

Schließlich griffen die Feuerwehrleute zu schwerem Werkzeug und stemmten eine Wand im Wohnzimmer der Besitzer auf - mit Erfolg! Die Besitzer des kleinen Katers waren so glücklich, dass sie das Loch in der Wohnungswand gern in Kauf nahmen.

Titelfoto: Bildmontage: Polizei Hagen/dpa, Polizei Dortmund, 123rf/sergioleonphoto

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