Hackerangriff legt über 70 NRW-Kommunen lahm: Notbetrieb noch vor Weihnachten

Hemer - Nach dem Hackerangriff auf mehr als 70 Kommunen in Nordrhein-Westfalen sollen diese die wichtigsten Leistungen vor Weihnachten in einem Notbetrieb wieder anbieten.

Hinter dem Cyber-Angriff auf mehr als 70 NRW-Kommunen soll die Hackergruppe namens "Akira" stecken. (Symbolbild)
Hinter dem Cyber-Angriff auf mehr als 70 NRW-Kommunen soll die Hackergruppe namens "Akira" stecken. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Das hat der Dienstleister Südwestfalen-IT am Dienstag mitgeteilt. Seit drei Wochen sind die Bürgerservices der Kommunen mit insgesamt rund 1,7 Millionen Einwohnern praktisch lahmgelegt.

Dazu zählt das Ausstellen von Ausweisen, Pässen und Führerscheinen, die Anmeldung von Geburten, Todesfällen und Hochzeiten, die Auszahlung von aktuell berechneten Sozialhilfeleistungen und Wohngeld, die Kfz-Zulassung sowie Dienste der Ausländerbehörden.

Die forensische Analyse habe inzwischen ergeben, dass die Notabschaltung der Systeme Schlimmeres verhindert und den Angriff gestoppt habe, hieß es am Dienstag in Hemer.

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Zwar sei das Kernsystem von dem Angriff betroffen, allerdings habe sich die Ausbreitung auf Systeme der Kommunen und Kreise verhindern lassen.

Die nicht betroffenen Teile sollen nun allmählich wieder hochgefahren werden, der betroffene Teil des Rechenzentrums müsse allerdings neu aufgebaut werden.

Hackergruppe "Akira" soll für Cyber-Angriff verantwortlich sein

Hinweise auf einen Diebstahl der Daten seien nicht entdeckt worden. Inzwischen leisteten nicht betroffene Nachbarkreise Hilfe bei Kfz-Anmeldungen. Die Auszahlung von Sozialleistungen erfolge auf Basis des Datenstandes von Oktober.

Mit dem Bemerken der Hackerattacke hatte der Dienstleister Südwestfalen-IT am 30. Oktober sämtliche Systeme sofort abgeschaltet. Hinter dem Angriff soll eine Hackergruppe namens "Akira" stecken.

Betroffen sind Städte, Gemeinden und Kreise vor allem in Südwestfalen, aber auch im Ruhrgebiet und im Rheinisch-Bergischen-Kreis.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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