Ganz miese Zustände: So viele Brücken sind in Nordrhein-Westfalen marode
Von Frank Christiansen
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen hat ein gewaltiges Problem mit maroden Brücken! Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind die Zustände hierzulande deutlich schlechter. Was nun?

Die neuesten Erkenntnisse über die teils miserablen Zustände haben der "Brückenmonitor" der Industrie- und Handelskammer NRW und die RWTH Aachen gesammelt.
Während 30 Prozent der Autobahnbrücken in NRW in die beiden schlechtesten Kategorien fallen, seien es in Bayern weniger als 10 Prozent.
Hier müssten 600 Autobahnbrücken mehr saniert werden als in Bayern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zusammen. In Rheinland-Pfalz seien etwa nur 14 Prozent der Autobahnbrücken sanierungsbedürftig und in Baden-Württemberg 19 Prozent.
Allein die Sperrung der maroden Rahmede-Talbrücke auf der A45 verursache einen Schaden von 1,8 Milliarden Euro. Dadurch würden nun 250 Kilometer Landesstraßen als Umleitungsstrecken kaputtgefahren.
Insgesamt 2440 Autobahn- und Landesbrücken seien in NRW mittlerweile marode. Die Zahl der Unternehmen, die über Beeinträchtigungen durch die mangelhafte Verkehrs-Infrastruktur klagen, wachse ständig. Waren es im Jahr 2013 noch 59 Prozent, seien es inzwischen 79 Prozent der Unternehmen.
Die Modernisierung der Brücken sei von höchster Bedeutung für die Wirtschaft in NRW. Der Zustand der Brücken des Bundes sei ernster als der Zustand der Landesbrücken. Der Handlungsdruck werde in den kommenden zehn Jahren noch einmal deutlich steigen.
Titelfoto: Dieter Menne/dpa