Fast 100 bestätigte Sichtungen der Asiatischen Hornisse: Wie gefährlich ist sie?
Recklinghausen - Die Asiatische Hornisse breitet sich in Nordrhein-Westfalen weiter aus. In diesem Jahr gab es von Ende April bis Anfang dieser Woche landesweit bereits 95 bestätigte Sichtungen, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) der dpa.
Dabei handele es sich sowohl um einzelne Tiere als auch um Nester. Die Asiatische Hornisse wird als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker gesehen. Sie stehe auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten.
Die erste Sichtung in NRW stammt aus dem Jahr 2020. Dabei handelte es sich um einen Einzelfund im Kreis Heinsberg im Grenzbereich zu den Niederlanden. Die ersten Nester sind im Jahr 2022 in NRW gefunden worden. Insgesamt gab es 2022 neun bestätigte Beobachtungen in NRW.
In den vergangenen Wochen gingen etwa Sichtungsmeldungen aus Waltrop im Kreis Recklinghausen, aus Wuppertal und aus Mönchengladbach ein, die bestätigt sind. Die bisher nordöstlichste bestätigte Sichtung in NRW stammt aus der Gemeinde Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke.
Die Vespa Velutina stammt aus Südostasien, vor etwa 20 Jahren kam sie nach Europa. Von Südfrankreich aus breitete sie sich auch in anderen Regionen aus. Recht starke Vorkommen gibt es in Belgien - dass die Insekten auch nach NRW kommen, war nur eine Frage der Zeit.
Die Hornissenstiche sind laut dem Landesamt für Nichtallergiker zwar ungefährlich und mit Bienen- oder Wespenstichen vergleichbar, für die hiesigen Bienenbestände könnte die Einwanderung der Insektenart aber Folgen haben.
Asiatische Hornisse ernährt sich unter anderem von Honigbienen
Die Asiatische Hornisse, die etwas kleiner und dunkler ist als die Europäische Hornisse, ernährt sich während der Brutaufzucht von anderen Insekten. Dazu zählen Honigbienen.
Aus Sicht des Deutschen Imkerbundes ist die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse nicht überraschend.
Sie resultiere aus Versäumnissen in der staatlichen Bekämpfung in der Vergangenheit und aus dem Klimawandel, erklärte ein Sprecher. Es gelte hohe Populationsdichten hierzulande zu verhindern.
Der Imkerbund fordert Unterstützung bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die eine relativ kostspielige Angelegenheit sei.
In den bereits betroffenen Regionen gebe es einige sehr engagierte Imkerinnen und Imker der dortigen Landesverbände, die Nester aufspürten und beseitigten.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa