Fahrradklima: Radler in NRW fühlen sich auf den Straßen so gar nicht wohl
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalens Radfahrer sind nicht zufrieden. Bei der Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test 2022 bekam das bevölkerungsreichste Bundesland nur ein knappes Ausreichend.
"NRW nennt sich das Fahrradland Nummer 1, wurde aber mit der Schulnote 3,9 benotet. Im Vergleich zur letzten Bewertung vor zwei Jahren treten wir noch immer auf der Stelle", sagte der ADFC-Landesvorsitzende Axel Fell bei der Vorstellung der Zahlen in Düsseldorf. Bundesweit hatten 245.000 Radfahrer teilgenommen, davon kamen 62.000 aus NRW.
Dabei gab es landesweit beim Thema Fahrradfreundlichkeit viel Licht und Schatten. Münster holte sich mit der Note 3,0 bei den Städten mit über 200.000 Einwohnern nach fünf Jahren wieder Platz 1 auf der Bundesliste zurück.
Karlsruhe (3,1) und Freiburg folgen auf den Plätzen 2 und 3. Die größten Fortschritte in NRW machten Bonn und Neuenkirchen (Kreis Steinfurt) mit Sprüngen von Platz 14 auf 6 sowie von 64 auf 8.
Dagegen belegten NRW-Städte bundesweit in allen Kategorien - gestaffelt nach Einwohnerzahlen - die letzten Plätze. Bei den Großstädten erhielten Duisburg und Krefeld die Note 4,5 sowie Hagen und Remscheid eine 4,6 (40. und letzter Platz).
Lüdenscheid (Märkischer Kreis) holte mit der Note 5,2 erneut den letzten von 113 Plätzen. Essen kam bei 14 Großstädten auf Platz 14.
Die größten Kritikpunkte der Radfahrer: zu schmale Radwege, zu schlechte Führung der Radwege, keine Kontrolle von Falschparkern, mangelndes Sicherheitsgefühl.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa