Erste Fähre bald fertig: Pendler-Schiffe auf dem Rhein werden elektrisch!
Bonn - Viele Pendler rund um Bonn nutzen täglich eine der Fähren, um über den Rhein zu kommen - und das seit Jahrzehnten. Jetzt sind die alten Fährschiffe so sehr in die Jahre gekommen, dass sie einen neuen Antrieb brauchen. Und der soll den Betrieb deutlich umweltfreundlicher machen.
Den Anfang macht die bereits 57 Jahre alte Fähre "Konrad-Adenauer". Sie lief jahrzehntelang mit Dieselmotoren, die nun gegen einen Elektroantrieb ausgetauscht wurden. Aktuell laufen die letzten Arbeiten.
Eine nicht ganz einfache Sache: Denn zum einen waren zahlreiche Umbaumaßnahmen im Inneren des Schiffes notwendig, zum anderen mussten es Fördergelder bemüht werden, um das Projekt zu realisieren.
Von außen sieht man der Fähre die Veränderungen übrigens gar nicht an. Lediglich im Bauch des Schiffes ist jede Menge neue Technik verbaut. Gut gesichert, denn bei einem Defekt oder gar einem Kabelbrand sollen Crew und Passagiere gut geschützt sein.
"Die Bereiche sind speziell isoliert. Wir können heizen oder kühlen und so die Betriebstemperatur der Akkus immer gleich halten", sagte Werftleiter Ingo Schneider-Lux dem WDR.
Diese Akkus liefern dann Strom für drei große E-Motoren, die die vier Schrauben der Fähre künftig elektrisch antreiben. Knapp 600 PS leisten sie und damit so viel wie ein hochmotorisierter Sportwagen.
Fährhafen bekommt E-Tankstelle: Schiff ausschließlich elektrisch unterwegs
Damit die Fähre jeden Tag einsatzbereit ist, wird am Fährhafen in Bonn eine E-Tankstelle eingerichtet. Dort soll das Schiff dann über Nacht, wenn kein Betrieb ist, aufgeladen werden.
Und die "Konrad-Andenauer" war nur der Anfang. Auch die Schwesterfähre "Mondorf", die zwischen dem gleichnamigen Ort und Bornheim-Hersel pendelt, soll bald auf die gleiche Weise umweltfreundlich gemacht werden.
Titelfoto: Imago / Eibner