Sanitäter beleidigt Corona-Rebellen: "Ihr seid doch Spinner", jetzt bedankt er sich
Düsseldorf - "Ihr seid doch Spinner!": Der Sanitäter, der mit seiner Durchsage an "Corona-Rebellen" in Düsseldorf für Aufsehen gesorgt hat, hat sich für den Zuspruch bedankt.
"Vielen Dank für die Unterstützung und die tollen Jobangebote in den letzten Tagen. Ich arbeite gerne beim DRK Düsseldorf", sagte Sanitäter Nils in einem am Samstag veröffentlichten kurzen Video im Facebook-Account des DRK (Deutschen Roten Kreuzes) Düsseldorf.
Dort präsentierte er mit einem Augenzwinkern einen Intensivtransporter des Deutschen Roten Kreuzes "ohne Außenmikrofon".
"Ja, Nils, da haben wir bewusst drauf verzichtet", sagt sein Vorgesetzter in dem Film.
Ein kurzes Video der Durchsage hatte seit Donnerstag für Aufsehen im Internet gesorgt.
In der Sequenz ist zu sehen und hören, wie der Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn an der Corona-Kundgebung vorbeifährt und aus dem Lautsprecher dann "Ihr seid doch Spinner" kommt.
Nils wurde daraufhin belehrt, dass das Handeln des DRK von Neutralität geprägt sei.
Rettungswagen fährt an Corona-Demo vorbei, Sanitäter Nils steht für seinen Spruch gerade
Video ging viral, Feuerwehr entschuldigt sich
Man habe mit ihm ein Gespräch geführt, hieß es am Samstag. Damit sei die Sache abgeschlossen. Im Internet erfuhr Nils eine Welle der Solidarität.
Die Feuerwehr in Düsseldorf entschuldigte sich für den Spruch: "Der Rettungsdienst steht für alle Menschen ein. Die Äußerung über die Lautsprecheranlage des Fahrzeugs ist daher unangemessen & spiegelt nicht die Professionalität wieder, die wir von allen Mitarbeitenden erwarten."
Das Handeln des Deutschen Roten Kreuzes sei "durch sein verbandliches Selbstverständnis und hier insbesondere durch seine Grundsätze bestimmt. Einer dieser Grundsätze lautet Neutralität", betonte die Sprecherin des DRK.
Der Hashtag #IhrSeidDochSpinner war einer der meist benutzten am Freitag bei Twitter. Ein Großteil der Twitter-User feierte die Aktion.
Titelfoto: Marius Becker/dpa