Mit dem Aufzug in den Tod: Feuer-Inferno am Düsseldorfer Flughafen jährt sich zum 25. Mal

Düsseldorf - Eine gewaltige Feuerwalze frisst sich durch den Ankunftsbereich des Düsseldorfer Flughafens. 17 Menschen sterben, 88 werden verletzt. Die Opfer, darunter ein Kind, verbrennen oder ersticken. Feuerwehrleute finden die Toten in einer VIP-Lounge, auf der Toilette und in zwei Fahrstühlen, mit denen sie ahnungslos von den Parkdecks direkt ins Inferno gefahren waren. Am 11. April 1996 blieben die Uhren des Airports stehen.

Vor 25 Jahren brannte der Düsseldorfer Flughafen, 17 Menschen starben, 88 wurden verletzt. Heute gilt der Airport als einer der sichersten der Welt. (Symbolbild)
Vor 25 Jahren brannte der Düsseldorfer Flughafen, 17 Menschen starben, 88 wurden verletzt. Heute gilt der Airport als einer der sichersten der Welt. (Symbolbild)  © Federico Gambarini/dpa

Genau 25 Jahre später, am heutigen Sonntag, werden die Fluggäste, Besucher und Mitarbeiter des Airports über eine Durchsage dazu eingeladen, für eine Gedenkminute an die Opfer innezuhalten. Um 15.31 Uhr soll das geschehen, um diese Uhrzeit ging 25 Jahre zuvor der erste Alarm bei der Flughafenfeuerwehr ein.

Ab dann wird der Gedenkraum des Flughafens an diesem Tag ausschließlich den Angehörigen der Opfer zur Verfügung stehen. Die Flughafenseelsorge bietet ihnen Gespräche und Begleitung an.

Das Datum markiert die bislang schwerste Brandkatastrophe auf einem deutschen Passagierflughafen. Mehr als 1000 Rettungskräfte waren vor 25 Jahren im Einsatz.

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Der Schaden wird später auf rund eine Milliarde D-Mark beziffert - es ist der größte Brandschaden der Nachkriegszeit in Deutschland. Das dioxinverseuchte Zentrum des Flughafens muss abgerissen und neu gebaut werden.

Illegal verbaute Dämmstoffe ausschlaggebend für Feuerwalze

Notärzte und Feuerwehrleute bei der Reanimation eines Verletzten nach dem Brand im Düsseldorfer Flughafen am 11. April 1996. (Archivbild)
Notärzte und Feuerwehrleute bei der Reanimation eines Verletzten nach dem Brand im Düsseldorfer Flughafen am 11. April 1996. (Archivbild)  © Uta Rademacher dpa/lnw

Als das Feuer 1996 nach einigen Stunden gelöscht ist und die Spurensicherung mit ihrer Arbeit beginnt, stoßen die Ermittler auf illegal verbaute brennbare Dämmstoffe, die maßgeblich zum Inferno beigetragen haben.

Der Strafprozess am Düsseldorfer Landgericht bringt eine Liste von Fehlern und Mängeln ans Licht. 2001 wird das Verfahren ohne Schuldspruch gegen Zahlung von Geldauflagen eingestellt. Die angeklagten Manager, Schweißer, Architekten und Verantwortlichen von Flughafen und Feuerwehr bleiben damit straffrei.

Heute gilt der Airport mit seiner Ankunftshalle aus Glas und Stahl als einer der sichersten der Welt. Mehr als zehn Prozent der Baukosten wurden für den Brandschutz ausgegeben. Tausende
Rauchmelder, Sprinklerköpfe und triebwerksgroße Entrauchungsanlagen wurden verbaut.

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Im Jahr 2021 blicken die Mitarbeiter erneut sorgenvoll in die Zukunft, aber das hat mit Bränden und Abstürzen nichts zu tun: Die Corona-Pandemie hat den Airport in die tiefste wirtschaftliche Krise seit der Brandkatastrophe gerissen und ihm 2020 mit über 182 Millionen Euro einen gewaltigen Verlust beschwert. Es ist der erste Verlust seit 1997, als die Brandfolgen die Bilanz in die roten Zahlen zogen.

Die Zahl der Passagiere sank im vergangenen Jahr dramatisch um etwa 74 Prozent. Einsparungen und Stellenabbau sind angekündigt. Erst im Jahr 2025 erwarten die Verantwortlichen eine Rückkehr zum Niveau des Jahres 2019.

Update, 17 Uhr: Gedenkminute am Düsseldorfer Flughafen

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (45, CDU) legte am Sonntag gemeinsam mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (50, CDU) und Vertretern des Flughafens im Gedenkraum des Airports einen Kranz nieder.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (45, CDU) legte am Sonntag gemeinsam mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (50, CDU) und Vertretern des Flughafens im Gedenkraum des Airports einen Kranz nieder.  © Flughafen Düsseldorf/dpa

25 Jahre nach dem verheerenden Brand im Düsseldorfer Flughafen sind Fluggäste, Besucher und Mitarbeiter über eine terminalweite Durchsage zu einer Gedenkminute eingeladen worden.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (45, CDU) legte am Sonntag gemeinsam mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (50, CDU) und Vertretern des Flughafens im Gedenkraum des Airports einen Kranz nieder.

"Die Erinnerung an die Geschehnisse des 11. April 1996 ist für den Flughafen Düsseldorf mit der Verpflichtung verbunden, dafür Sorge zu tragen, dass sich ein solches Ereignis nie wiederholen wird und richtungsweisende Sicherheitsmaßstäbe zu setzen", teilte der Airport mit.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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