Erhebliche Mehrkosten! Deshalb dauert Sanierung von Düsseldorfer Polizeipräsidium deutlich länger
Düsseldorf - Die Sanierung des Düsseldorfer Polizeipräsidiums wird wohl fünf Jahre länger dauern als ursprünglich geplant. Das hat der landeseigene Baubetrieb BLB in Düsseldorf mitgeteilt.
Das denkmalgeschützte Polizeipräsidium aus dem Jahr 1928 sollte ursprünglich bis 2020 erweitert und saniert sein.
Doch während die Erweiterung, ein Neubau, bereits 2020 fertig wurde, stehen vor der alten Fassade noch immer die Baugerüste.
Zu den Kosten, die bereits 2017 um 56 Millionen Euro nach oben korrigiert worden waren, wollte der BLB keine neue Prognose wagen: "Die Gesamtkosten stehen nach Abschluss aller Maßnahmen fest", teilte das Unternehmen mit.
Aus dem Altbau des Präsidiums habe asbesthaltiger Putz entfernt werden müssen, hieß es. Weil dabei Mauerwerk und Betonträger freigelegt worden seien, sei weiterer Sanierungsbedarf am Grundgerüst des Gebäudes zutage getreten.
"Rotationsgebäude" als Ausweichquartier für Düsseldorfer Polizei gekauft
Eine wesentlich umfangreichere Betonsanierung als ursprünglich angenommen sei notwendig geworden. Zusätzlich hätten Materialknappheit, Kapazitätsmangel im Baugewerbe und die Inflation ihre Spuren an dem Zeit- und Kostenplan hinterlassen.
Zudem hatte ein Jahr lang ein Vergabestreit die Baustelle lahmgelegt, bis die Klage eines unterlegenen Bewerbers um den Auftrag schließlich als unbegründet verworfen wurde. Rhein-Hochwasser hatte dann für gestiegenes Grundwasser gesorgt und den Bau der dazugehörigen Tiefgarage um Monate verzögert.
Zunächst war der Abschluss der Sanierung um drei Jahre auf 2023 verschoben worden, doch daraus wurde nichts. Weil das Ersatzgebäude, in das die Polizisten gezogen waren, das ehemalige Landesinnenministerium, nicht mehr länger zur Verfügung stand, mussten sie Ende vergangenen Jahres in einen weiteren Ersatzbau mehrere Kilometer entfernt ziehen.
Man habe in Düsseldorf-Derendorf als Ausweichquartier ein "Rotationsgebäude" gekauft, teilte der BLB mit. Was dies den Steuerzahler gekostet hat, teilte der landeseigene Betrieb nicht mit. Man habe über den Kaufpreis Vertraulichkeit vereinbart.
Titelfoto: Florian Gut/dpa