Internet-Kriminalität: NRW bekommt wegen Zehntausender neuer Fälle "Cyber-Cops"
Düsseldorf - Die Internetkriminalität nimmt zu. Zu dem Ergebnis kommt der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen. Gerade in Zeiten von Corona kämen Angriffe im Netz noch häufiger vor. "Cyber-Cops" sollen das Problem nun lösen.
Der NRW-Verfassungsschutz soll künftig vor Cyber-Attacken warnen. Das ist Teil eines Konzepts für mehr Cyber-Sicherheit, das NRW-Innenminister Herbert Reul (68, CDU) am Donnerstag vorgestellt hat.
Das Online-Portal www.cybersicherheit.nrw werde Bürger, Unternehmen und Institutionen über Themen wie Passwortsicherheit, Daten-, Identitätsdiebstahl und Wirtschaftsspionage informieren.
Nordrhein-Westfalen sei das erste Bundesland, das eine Koordinierungsstelle dieser Art eingerichtet habe.
Um digitale Bedrohungen für die innere Sicherheit in Nordrhein-Westfalen besser abwehren zu können, verstärkten Polizei und Verfassungsschutz ihre Maßnahmen.
Die Computerkriminalität sei im Corona-Jahr 2020 um 20,8 Prozent auf 24.300 Fälle angestiegen, den höchsten Stand seit fünf Jahren. "Deshalb brauchen wir Cyber-Cops", so Reul. 2020 habe die nordrhein-westfälische Polizei 78 neue Stellen in der Online-Sachfahndung geschaffen. In diesem Jahr kämen noch einmal 31 Stellen hinzu.
Die Bedeutung des Verfassungsschutzes werde im Bezug auf Bedrohungen aus dem Ausland deutlich: Allein im Jahr 2020 habe der Landesverfassungsschutz 110 Unternehmen und Institutionen in Nordrhein-Westfalen vor Angriffsversuchen fremder Nachrichtendienste gewarnt.
Titelfoto: Nicolas Armer/dpa