Darum sollten Strom- und Gaskunden jetzt unbedingt einen Anbieterwechsel prüfen
Düsseldorf - Die Verbraucherzentralen raten Strom- und Gaskunden, wegen der für 2024 angekündigten Mehrkosten einen Anbieterwechsel zu prüfen.
"Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf jeden Fall bei einem Tarifportal nachschauen, wie hoch die Wechselersparnis sein könnte", sagte die Energieexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Christina Wallraf, der Deutschen Presse-Agentur.
Bei Strom und Gas laufen zum Jahresende die Preisbremsen aus, die ab einer bestimmten Höhe den Preis für einen Großteil des Verbrauchs deckeln. Bei Strom steigen außerdem die Netzentgelte.
Bei Gas steigt zum Jahresbeginn die CO2-Abgabe. Außerdem fällt bei Gas am 1. März die Mehrwertsteuerermäßigung weg. Erdgas wird anstatt mit sieben dann wieder mit 19 Prozent besteuert.
Für einen gewissen Ausgleich sorgen die mittlerweile wieder gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Gas. Viele Anbieter haben daher zum Jahreswechsel eine Preissenkung angekündigt.
Augen auf bei der Anbieter-Auswahl
"Die Haushalte sollten nachsehen: Wie viel zahle ich im Moment? Was habe ich für eine Kündigungsfrist? Wie lange läuft mein Vertrag noch?", sagte Wallraf. Wer mit seinem aktuellen Anbieter zufrieden sei, könne sich auch dort nach anderen Tarifen erkundigen und gegebenenfalls in einen günstigeren Tarif wechseln.
Bei Neuverträgen rät die Verbraucherzentrale zu einer Laufzeit von zwölf Monaten. "Das ist ein guter Mittelwert zwischen Planungssicherheit und Flexibilität", so die Expertin. Bei Bonustarifen sollten Verbraucher schauen, unter welchen Bedingungen der Bonus ausgezahlt werde.
Achten sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auch darauf, nicht an einen unseriösen Anbieter zu geraten. Haushalte könnten etwa mit einer Internetrecherche herausfinden, ob es in der Vergangenheit Probleme mit einem Anbieter gab.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa