Chips und Pommes in Gefahr? Extrem-Wetter hat Folgen für Kartoffel-Ernte
Münster - Die Wetterextreme dieses Jahres machen den Bauern beim Kartoffelanbau zu schaffen. Wegen der zunächst trockenen und später sehr regenreichen Zeit könnte es mancherorts zu Qualitätsproblemen kommen, sagte ein Sprecher der NRW-Landwirtschaftskammer in Münster.
Zu viel Niederschlag ist schlecht für Kartoffeln, etwa weil sich dann Pilzkrankheiten bilden können. Allerdings ist die Lage je nach Gegend unterschiedlich, auch der Start der Ernte ist verschieden: Bei sandigen Böden begann die Ernte bereits, bei tonhaltigen Böden mitunter noch nicht.
Alles in allem begann die Ernte später und dauert daher wohl bis Ende Oktober.
Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Denn der Ernteertrag - das Gewicht - könnte nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer besser ausfallen als zunächst erwartet.
Allerdings sei die Ertragsprognose noch schwierig, schränkte der Agrarexperte ein. Die Haupternte stehe noch an.
In NRW werden die Erdäpfel auf rund 40.000 Hektar angebaut, unter den Bundesländern sind nur Niedersachsens Kartoffeläcker insgesamt noch größer. Laut Landwirtschaftskammer werden 60 Prozent der Erntemenge als Industriekartoffeln genutzt, sie werden also zum Beispiel zu Chips oder Pommes verarbeitet.
Die übrigen 40 Prozent des Ertrags sind Speisekartoffeln, die direkt in den Töpfen und auf den Tellern der Verbraucherinnen und Verbraucher landen.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa