Bundesweiter Streik: Auch in NRW bleiben viele kommunale Kitas geschlossen

Düsseldorf - Viele kommunale Kitas in Nordrhein-Westfalen werden nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi an diesem Mittwoch geschlossen bleiben oder nur einen Notbetrieb anbieten.

Bundesweiter Streik: Nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi werden auch in NRW viele kommunale Kitas an diesem Mittwoch geschlossen bleiben. (Archivbild)
Bundesweiter Streik: Nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi werden auch in NRW viele kommunale Kitas an diesem Mittwoch geschlossen bleiben. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Verdi hat Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Betreuungseinrichtungen für den 4. Mai zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag aufgerufen. Ungefähr ein Viertel der Kitas im bevölkerungsreichsten Bundesland sind den Gewerkschaftsangaben zufolge in öffentlicher Trägerschaft.

Verdi ruft zu dem Streik- und Aktionstag auch Beschäftigte in schulischen Ganztagseinrichtungen mit kommunaler Trägerschaft auf. In diesem Bereich gibt es eine Vielzahl gerade an kleinen Trägern und der Anteil der kommunalen Träger ist niedriger als bei den Kitas.

In NRW sind an diesem Mittwoch rund 25 Kundgebungen vor Rathäusern oder auf zentralen Plätzen unter anderem in Gütersloh, Münster, Witten, Essen, Ratingen, Duisburg und Düren geplant, wie ein Sprecher von Verdi NRW am Dienstag auf Anfrage der dpa sagte.

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Größere Kundgebungen werde es an dem Tag in Dortmund, Recklinghausen und Bonn geben, zu denen jeweils mehr als 1000 Teilnehmer erwartet würden.

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit 330.000 Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten.

Laut Verdi fehlen in NRW etwa 32.000 Fachkräfte

Verdi hat Erzieher in kommunalen Betreuungseinrichtungen für den 4. Mai zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag aufgerufen.
Verdi hat Erzieher in kommunalen Betreuungseinrichtungen für den 4. Mai zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag aufgerufen.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Die dritte Tarifrunde ist am 16. Mai in Potsdam vorgesehen. Verdi fordert mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Dazu gehörten Vor- und Nachbereitungszeiten, um mehr Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern zu haben.

Außerdem werden Zeit für die Begleitung von Praktikantinnen und Praktikanten und ein Anspruch auf Weiterqualifizierung gefordert.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte schon in Vorfeld, die Streiks seien unverhältnismäßig und belasteten die Eltern zusätzlich. Erzieherinnen verdienten bei kommunalen Kitas deutlich mehr als bei anderen Trägern, erklärte die Vereinigung.

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Die Situation in den Tageseinrichtungen für Kinder sei seit Jahren angespannt, sagte Andrea Becker, Landesbezirksfachbereichsleiterin von Verdi NRW. In NRW fehlen jetzt schon aus Sicht von Verdi NRW etwa 32.000 Fachkräfte.

Jeder vierte Berufsanfänger verlasse in den ersten fünf Jahren das Arbeitsfeld wieder. Auch die Pandemie habe mit vielen krankheitsbedingten Personalausfällen tiefe Spuren hinterlassen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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