Brutale Attacke in Fitnessstudio: Polizei sucht nach Vollbart-Angreifer
Duisburg - Nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio schwebt eines der vier Opfer noch immer in akuter Lebensgefahr. Mittlerweile gibt es eine Beschreibung des mutmaßlichen Täters, der noch immer auf der Flucht ist.
Die Polizei veröffentlichte am Mittwochvormittag eine Beschreibung des mutmaßlichen Täters und ein schaltete ein Hinweisportal im Internet frei.
Laut der Beschreibung ist der Angreifer vom Dienstagabend etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und von normaler Statur. Er habe einen schwarzen langen Vollbart gehabt, sei dunkel gekleidet gewesen und habe eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen.
Der Täter ist weiter flüchtig.
Einer der vier Angegriffenen schwebt nach Essener Polizeiangaben weiter in Lebensgefahr. Aus Ermittlerkreisen hieß es, sein Zustand sei sehr schlecht.
Drei Menschen seien notoperiert worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um deutsche Staatsbürger, die zwischen 21 und 32 Jahre alt sind.
Am Abend wurden Zeugen befragt, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Weitere Zeugen sollen am Mittwoch vernommen werden.
Schwerverletzte bei Angriff in Duisburg
Bei der Attacke in dem Fitnessstudio im Zentrum der Ruhrgebietsstadt waren am Dienstag drei Menschen lebensgefährlich und eine Person schwer verletzt worden. Verwendet wurde eine "Hieb- oder Stichwaffe".
Die ersten Notrufe seien gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg eingegangen. Die Ermittler durchsuchten das Fitnessstudio und sicherten es, wie die Polizei am Dienstag erklärt hatte.
Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar.
Keines der Opfer ist der Staatsanwaltschaft zufolge bisher vernehmungsfähig. In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz.
Ob der oder die Täter das Drehkreuz übersprangen oder mit einer Karte Einlass bekamen, ist den Ermittlern noch nicht bekannt.
NRW-Innenminister: Gehen nicht von Amoktat aus
Nach dem Angriff in einem Duisburger Fitnessstudio geht die Polizei offenbar von einer gezielten Attacke aus.
"Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die Polizei setze alles daran, den oder die Täter zu finden.
"Ich hoffe jetzt, dass die Opfer schnell genesen und sich alle, die vor Ort waren und diese schreckliche Tat gesehen haben, erholen werden", so Reul weiter.
John Reed äußert sich zur Attacke im Fitnessstudio
"Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden", hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen.
"Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen."
Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
Originalmeldung vom 19.4.2023 um 9.23 Uhr, aktualisiert am 19.04.2023 um 12.25 Uhr.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa