Blauzungenkrankheit im Anmarsch: Seuche breitet sich südlich von Köln aus
Siegburg - Der Rhein-Sieg-Kreis im Umkreis von Bonn vermeldet mehrere Fälle der Blauzungenkrankheit. Laut einer Mitteilung sind mehrere Betriebe betroffen.
Am 12. Juli 2024 sei das Blauzungenvirus des Serotyps 3 (BTV-3) erstmals in einem Rinder- und Schafbestand nachgewiesen worden.
"Es ist zu erwarten, dass sich das Blauzungenvirus auch im Rhein-Sieg-Kreis flächendeckend in den hierfür empfänglichen Tierbeständen ausbreiten wird", erklärt Silvia Berger vom Veterinäramt des Kreises laut der Mitteilung.
Betroffene Betriebe werden gesperrt und dürfen keine Tiere in andere Betriebe transportieren. Der Kreis fordert die Tierhalter auf, Verdachtsfälle umgehend zu melden.
Bis Herbst 2023 galt Deutschland offiziell als frei von der Erkrankung. Nach einem Ausbruch in den Niederlanden mit über 1000 Fällen meldete der Kreis Kleve im Oktober dann den Befall eines Schafes am Niederrhein.
Als Folge hatte das Land ganz Nordrhein-Westfalen als Sperrgebiet ausgewiesen.
Erreger ist für Menschen nicht gefährlich
Die Blauzungenkrankheit war nach 2021 in Deutschland nicht mehr nachgewiesen worden, die Bundesrepublik galt bis dahin amtlich als seuchenfrei. Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Er befällt hauptsächlich Schafe und Rinder.
Bei der Krankheit handelt es sich um eine Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern, die über kleine, blutsaugende Mücken weitergegeben wird. Erkrankte Schafe können unter anderem unter Fressunlust, Apathie und Fieber leiden, die Krankheit kann auch tödlich verlaufen.
Manchmal ist auch eine Blaufärbung der Zunge bei Schafen zu sehen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa