Stadt-Mitarbeiter sollen bei Corona-Tests gemogelt haben: Schaden in Millionenhöhe!
Köln/Bergheim - Vier Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter der Stadt Bergheim wegen Bestechlichkeit eingeleitet.
Im Fokus der Ermittlungen stehen dabei zwei Männer im Alter von 35 und 37 Jahren, teilte die Justiz mit.
Sie sollen von einem früheren Testzentren-Betreiber (39) "Gelder im niedrigen fünfstelligen Bereich entgegengenommen und ihn im Gegenzug mit den regelmäßigen Testungen von Flüchtlingsheimbewohnern beauftragt" haben, hieß es von einer Sprecherin.
Gegen den Testzentren-Betreiber läuft derzeit ein Prozess vor dem Kölner Landgericht unter anderem wegen schweren Betrugs.
Der 39-Jährige hatte während der Corona-Pandemie ein Netz von Testzentren in Köln, Euskirchen, im Rhein-Erft-Kreis und im Rhein-Kreis Neuss aufgebaut. Laut Anklage soll er bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein nicht oder falsch durchgeführte Bürgertests abgerechnet haben.
Dadurch soll ein Schaden von rund 19 Millionen Euro entstanden sein.
Angeklagter lenkt Spur auf Stadt-Mitarbeiter
Eine Aussage des Angeklagten vor dem Prozess habe die Ermittler auf die Spur der beiden Bergheimer Ordnungsbehörden-Mitarbeiter gebracht, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Anfang März seien die Wohnungen und Arbeitsplätze der 35 und 37 Jahre alten Beschuldigten durchsucht worden.
Dabei hätten die Ermittler Unterlagen, elektronische Geräte und Daten sichergestellt, die zurzeit noch ausgewertet würden. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Titelfoto: Andreas Arnold/dpa