6875 Bewerber auf ein Zimmer: Chaos-Zustände an NRW-Hochschulen zum Semesterstart!
Düsseldorf - Kurz nach Beginn des Sommersemesters sind in Nordrhein-Westfalen noch Tausende Studierende auf der Suche nach einer Wohnung.
In Aachen stehen laut Studierendenwerk 6875 Bewerber auf der Liste für ein Zimmer in einem Studierendenwohnheim.
"Der Grund für die hohen Bewerberzahlen könnte in den gestiegenen Mietpreisen auf dem privaten Wohnungsmarkt liegen, sodass sich gerade auch viele ältere Semester einen Wechsel in ein Studierendenwohnheim wünschen", sagte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.
In Münster warten nach Angaben des dortigen Studierendenwerks noch 1621 Studierende auf ein Wohnheimzimmer. Zeitweise seien es mehr als 3000 Bewerbungen gewesen.
Für Studierende ohne Unterkunft biete das Studierendenwerk 22 Notunterkunftsbetten, von denen auch einige belegt seien. Seit rund zwei Jahren sei die Notunterkunft fast nie ganz leer.
Der Wohnungsmarkt in Köln sei "extrem angespannt" und die Mieten seien hoch, sagte ein Sprecher des Kölner Studierendenwerks. "Mit Stand vergangene Woche hatten wir 1147 Bewerbungen für das Sommersemester, 360 Angebote konnten wir machen."
Ausnahmezustand in Siegen: Fast alle Studierenden erhalten Zimmer-Angebot
Die Differenz zu nehmen sei aber zu unscharf, da Studierende durchaus Alternativen fänden, von denen das Werk nichts erfahre. "Das Problem ist dennoch offensichtlich da und groß."
Das Studierendenwerk Bonn führt nach eigenen Angaben noch über 800 aktive Wohnungsbewerbungen auf der Warteliste. Teilweise seien diese aber auch auf sehr gefragte Wohnanlagen eingegrenzt.
599 Bewerber stehen noch auf der Warteliste für ein Einzelapartment in den Wohnanlagen des Studierendenwerks Bielefeld.
Entspannter ist die Situation an der Universität in Siegen: Hier konnte weitestgehend allen interessierten Studierenden ein Zimmer angeboten werden, wie eine Sprecherin des Studierendenwerks mitteilte.
Die Bewerberliste umfasse derzeit 313 Bewerber, allerdings schon mit vielen Bewerbungen zum Wintersemester.
Titelfoto: Patrick Seeger/dpa