125 Millionen Euro teurer! Autobahn-Brücke über die A40 kostet mehr
Duisburg/NRW - In Nordrhein-Westfalen wird der nächste Autobahn-Brückenneubau viel teurer als geplant. Die Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg über den Rhein soll statt 365 Millionen Euro jetzt mindestens 500 Millionen Euro kosten.
Der Neubau der A40-Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg sowie ein damit verbundener Autobahn-Ausbau werden erheblich teurer als zunächst geplant.
Wie die Projektmanagementgesellschaft Deges mitteilte, liegen die Gesamtkosten jetzt bei rund 500 Millionen Euro.
Ende 2019 hatte das Bundesverkehrsministerium die Gesamtkosten noch mit 365 Millionen Euro angegeben.
Eine Deges-Sprecherin gab als Hauptgrund für die Kostensteigerung die gute Konjunkturlage im Bereich Großprojektebau an.
Die Unternehmen hätten daher Angebote gestellt, die höher als ursprünglich geplant lagen. Sie sprach von einem "Unternehmermarkt", bei dem sich der Preis nach oben geschraubt habe.
Eine weitere Ursache für die Kostensteigerung sei der gestiegene Stahlpreis. Bei der Ausschreibung seien an den Stahl extrem hohe Qualitätsanforderungen gestellt worden.
Stahl aus Deutschland
Insgesamt sollen für die Brücke rund 33.000 Tonnen Stahl verbaut werden. "Der Stahl dafür kommt aus Deutschland sowie Österreich und wird in Tschechien, Ungarn und Deutschland zu Bauteilen für die Brücke verarbeitet", hieß es in der Mitteilung.
Bei der Leverkusener Rheinbrücke sorgen derzeit angeblich mangelhafte Stahlbauteile aus China für Verzögerungen.
Vorbereitende Maßnahmen laufen seit Dezember. Der eigentliche Baubeginn ist für Anfang Juni geplant. Den Zuschlag für das Bauprojekt erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung eine Arbeitsgemeinschaft. Technischer Federführer ist dort nach eigenen Angaben der Essener Baukonzern Hochtief. Daneben sind mehrere Stahlbaufirmen beteiligt.
Mit einer Länge von 802 Metern wird die Rheinbrücke Neuenkamp laut Ministerium die längste Schrägseilbrücke Deutschlands sein. Sie soll 2026 fertig werden.
Titelfoto: Arnulf Stoffel/dpa