Zehnjähriger doch nicht von Unbekanntem von Brücke gestoßen
Einbeck - Ein Zehnjähriger ist anders als zunächst von der Staatsanwaltschaft angenommen doch nicht von einem Unbekannten über ein Brückengeländer geworfen worden.
Tatsächlich soll der Junge beim Klettern auf die Brücke im südniedersächsischen Einbeck das Gleichgewicht verloren haben. Der ursprüngliche Verdacht der Staatsanwaltschaft habe auf Blutspuren, Zeugenangaben und dem Bericht eines Krankenhausarztes beruht. Die Ermittlungen würden voraussichtlich eingestellt werden.
Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilte, kletterte der Junge am 26. August aus einem 20 Zentimeter tiefen Fluss auf die Brücke. Dort habe ihn ein Mann im Streit an seinem T-Shirt gefasst, woraufhin der Zehnjährige das Gleichgewicht verlor.
Er sei auf seinen Füßen im Wasser gelandet. Der Junge habe die Situation so empfunden, dass er geschubst wurde. Zu dem Streit kam es laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft, weil der Zehnjährige sowie Freunde, mit denen er unterwegs war, Schimpfwörter riefen.
Anschließend soll der Mann, der in Begleitung einer Frau und drei Kindern gewesen sei, eine Flasche in Richtung des Jungen geworfen haben. Es sei aber unklar, ob er ihn überhaupt getroffen habe, hieß es.
Bereits vor dem Zwischenfall soll sich der Junge beim Spielen den Fuß an einer Scherbe oder einem ähnlichen Gegenstand aufgeschnitten haben. Durch die falschen Angaben habe das Kind Ärger von seinen Eltern wegen seiner stark verschmutzten Kleidung verhindern wollen.
Titelfoto: Carsten Rehder/dpa