Knochen am Elbstrand gefunden: Lösen sie einen Kriminalfall?
Drage - Am Mittwoch haben Badegäste am Stover Elbstrand im Landkreis Harburg (Niedersachsen) Teile eines Skeletts gefunden.
Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei den zwei Fundstücken vermutlich um menschliche Knochen. Die Überreste wurden daher von den Beamten sichergestellt und zur weiteren Untersuchung in die Rechtsmedizin gebracht.
Noch ist aber völlig unklar, woher die Knochen stammen könnten. Polizei und DLRG suchten den Strand am Donnerstag bei Niedrigwasser noch einmal nach möglichen Spuren ab. Dabei wurden jedoch keine weiteren Skelett-Teile mehr gefunden.
Der Fund in der Gemeinde Drage erinnert unweigerlich an den ungelösten Kriminalfall um Sylvie Schulze (43) und ihre Tochter Miriam (12).
Während die Leiche des 41-jährigen Familienvaters im Juli 2015 aus der Elbe bei Lauenburg geborgen werden konnte, fehlt von Mutter und Tochter bis heute jede Spur.
In ihren Ermittlungen ging die Polizei jedoch zuletzt davon aus, dass der Mann erst Frau und Kind und dann sich selbst umgebracht haben könnte. Seine Leiche war mit einem Betonklotz beschwert gefunden worden.
Da einem Rechtsgrundsatz zufolge gegen Tote nicht weiter ermittelt wird, ließ die zuständige Staatsanwaltschaft ein entsprechendes Verfahren nach dem Fund der Leiche wieder schließen.
"Ob ein Zusammenhang zu Straftatbeständen oder Vermisstenfällen der Vergangenheit besteht, müssen die Ermittlungen ergeben", hieß es am Donnerstag lediglich vonseiten der Harburger Polizei.
Update, 18.34 Uhr: Ergebnisse erst nach Ostern
"Wir können uns definitiv nicht festlegen", sagte ein Sprecher derPolizei am Donnerstag weiter zu den laufenden Ermittlungen. "Die Rechtsmedizin muss nun überprüfen, welches Geschlecht die Funde haben und wie alt sie sind", hieß es weiter.
Aufgrund des Fundortes in der Nähe zum Wohnort der Familie könne ein Zusammenhang mit dem sechs Jahre alten Kriminalfall aber tatsächlich nicht ausgeschlossen werden.
Wegen der anstehenden Feiertage sei vor Mitte nächster Woche allerdings nicht mit den Laborergebnisse zu rechnen.
Titelfoto: JOTO