Problemzone Bohlweg in Braunschweig: Kann ein Alkoholverbot helfen?
Braunschweig - Auf dem Bohlweg im Zentrum Braunschweigs sind viele Menschen unterwegs. Seit Jahren gab es dort ein Sicherheitsproblem. Ein Alkoholverbot in einem bestimmten Bereich soll nun Abhilfe schaffen.
Körperverletzungen, Raub und Bedrohungen mitten im Zentrum der Stadt - mit einem Alkoholverbot soll in Braunschweig seit Kurzem eine Problemzone entschärft werden.
Eine erste Bilanz der Kontrollen zeigt, dass der Plan der Verwaltung aufzugehen scheint. Grundsätzlich werde sich an das Verbot gehalten, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Seit Anfang des Monats ist Alkoholkonsum in dem betroffenen Bereich am Bohlweg in den Abendstunden und am Wochenende bis in die Morgenstunden verboten.
Seit mehreren Jahren hätten verschiedenste Maßnahmen gegen die Straftaten und andere Störungen wenig Erfolg gehabt, begründete Ordnungsdezernent Tobias Pollmann die Maßnahme.
Um den "negativen Begleiterscheinungen" einer "Freilufttrinkerszene" zu begegnen, sei das Alkoholverbot nötig.
Alkoholverbot auf dem Bohlweg: Situation habe sich bereits verbessert
Ein Großteil der Vorfälle in diesem Bereich ist nach Einschätzung der Polizei zumindest auch auf vorherigen Alkoholkonsum zurückzuführen. In Zahlen: 2022 wurden 210 Einsätze und 137 Straftaten sowie 13 Ordnungswidrigkeiten protokolliert.
Dies waren 57 Delikte im Bereich der versuchten oder vollendeten Körperverletzung, Raub und Diebstähle in 17 Fällen, Beleidigungen in 18 Fällen. Dazu kamen Widerstand gegen oder auch Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.
Nach nur wenigen Wochen hat sich die Lage nach Einschätzung der Polizei schon deutlich verbessert. Das liege auch daran, dass sich die betroffene Klientel dort weitgehend aufgelöst habe, sagte der Polizeisprecher. Nach bisherigen Erkenntnissen sei die Gruppe auch nicht auf andere Bereiche ausgewichen. Abwarten wollen die Beamten aber noch, ob die verbesserte Situation auch in den kommenden wärmeren Monaten Bestand hat.
Die Verwaltung selbst zeigt sich ebenfalls zufrieden. Der erste Eindruck sei positiv, sagte ein Stadtsprecher. Ihm zufolge halten sich in dem betroffenen Bereich weniger Menschen auf, die Situation hat sich deutlich entspannt und es entstehen weniger Konflikte.
Titelfoto: Michael Matthey/dpa