Verbindung zu Russland! Zwei mutmaßliche Agenten in Bayern verhaftet
Bayreuth - Zugriff im Freistaat! Die bayerische Polizei hat am gestrigen Mittwoch in Bayreuth zwei mutmaßliche Agenten verhaftet. Die Verdächtigen sollen mit Russland in Verbindung stehen.
Die deutsch-russischen Staatsangehörigen sind laut Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof demnach dringend verdächtig, in einem besonders schweren Fall der Spionage für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein, hieß es am Donnerstag zu den Vorwürfen gegen die Männer.
Ihnen werden unter anderem "Agententätigkeit zu Sabotagezwecken" und die "Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion" zur Last gelegt. Beide sollen der Bundesanwaltschaft zufolge etwa potenzielle Anschlagsziele - darunter auch Einrichtungen der US-Streitkräfte - gezielt ausgekundschaftet haben.
Ein Ziel soll dementsprechend gewesen sein, "die aus Deutschland der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete militärische Unterstützung zu unterminieren". Nun klickten die Handschellen.
Einer der verhafteten Verdächtigen, Dieter S., soll direkten Kontakt zu einer Person gehabt haben, die "an einen russischen Geheimdienst angebunden ist". Bereits seit Oktober 2023 sei es zu einem Austausch über mögliche Aktionen der Sabotage gekommen. S. habe sich demnach bereit erklärt, Sprengstoff- sowie Brandanschläge in Deutschland zu begehen - und zwar vor allem auf "militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte".
Ein Verdächtiger in Untersuchungshaft, zweiter muss noch vor Ermittlungsrichter
Eine entsprechende Unterstützung hat er laut Bundesanwaltschaft spätestens ab März 2024 vom zweiten Festgenommen, Alexander J., erhalten.
S. soll im Zuge seiner Spionagetätigkeit unter anderem Fotos und Videoaufnahmen von Militärtransporten und Militärgütern angefertigt sowie die gesammelten Informationen danach an seinen Gesprächspartner übermittelt haben.
Er wurde noch am gestrigen Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt und befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. J. wird im Laufe des Tages ebenfalls vor den Ermittlungsrichter treten.
Doch damit nicht genug: Gegen S. wurde noch ein weiterer Haftbefehl eröffnet. Er soll vom Dezember des Jahres 2014 bis zum September 2016 als ein Kämpfer einer bewaffneten Einheit der "Volksrepublik Donezk" in der Ukraine tätig und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung gewesen sein.
Erstmeldung: 8.59 Uhr, letzte Aktualisierung: 9.42 Uhr
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa