Wird Bier deutlich teurer? Brauer-Präsident möchte höhere Preise!

Augsburg - Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter spürbar zu. Verbandspräsident Georg Schneider findet deshalb: Bier sollte teurer sein!

Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, kann bei den Preisen für einen Kasten Bier nur den Kopf schütteln.
Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, kann bei den Preisen für einen Kasten Bier nur den Kopf schütteln.  © Felix Hörhager/dpa

In Deutschland sei Bier im europäischen Vergleich mit am günstigsten, sagte Schneider gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". Um letztlich vernünftig wirtschaften zu können, müsste ein Kasten Bier eines mittelständischen Handwerksbetriebs laut dem Brauer-Präsident 25 bis 30 Euro kosten.

"Meine Brauer sind stinksauer, wenn der Kasten Bier im Handel zu Spottpreisen von 9,99 Euro angeboten wird. Das ist eine Watschen für uns und unsere Arbeit." Diese werde offensichtlich nicht mehr wertgeschätzt, befand Schneider deshalb.

Mit Blick auf die bisherigen Absatzzahlen rechnet der Brauer-Präsident dementsprechend mit einem Jahr "genauso schlecht wie 2023". Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes legte der Absatz der bayerischen Brauer im ersten Halbjahr dieses Jahres um 1,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Liter zu.

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In den vergangenen Jahren hatten die Brauer jedoch meist Rückgänge des Absatzes hinnehmen müssen.

Der Verbandspräsident hat eine klare Vorstellung: Bier sollte teurer sein!
Der Verbandspräsident hat eine klare Vorstellung: Bier sollte teurer sein!  © Daniel Karmann/dpa

Georg Schneider: "Vom Draufzahlen kann man auf Dauer aber nicht leben"

Ein zunehmendes Brauerei-Sterben sieht Schneider derzeit nicht. Es müsse viel passieren, ehe eine Brauerei aufgibt. "Brauer sind in hohem Maße leidensfähig, schließlich arbeiten sie in einer sehr emotionalen Branche", erklärte der Verbandspräsident.

Wirtschaftliche Überlegungen spielten Schneider zufolge oftmals eine durchaus untergeordnete Rolle. "Vom Draufzahlen kann man auf Dauer aber nicht leben, auch wenn mancher Betrieb Grundstücke verkauft, um weiter existieren zu können."

Es werde immer schwerer, unter den problematischen Rahmenbedingungen eine Brauerei wirtschaftlich zu betreiben. Als Gründe nannte er etwa steigende Kosten, eine Vielzahl an Vorgaben und ein abnehmender Bier-Konsum pro Kopf.

Titelfoto: Montage: Felix Hörhager/dpa, Daniel Karmann/dpa

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