Weltweites Rekordjahr auch im Freistaat spürbar: Nie war es in Bayern wärmer
München/Offenbach - Bayern hat 2023 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1881 erlebt. Dies geht aus der vorläufigen Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach vom Freitag hervor.
Mit 10,3 Grad Celsius lag die Temperatur im Jahresmittel erstmals über der 10-Grad-Marke - und damit deutlich über dem Wert der internationalen Referenzperiode der Jahre 1961 bis 1990 mit 7,5 Grad in Bayern.
Nach Angaben des DWD-Experten Tobias Fuchs war 2023 weltweit ein neues Rekordjahr der Temperatur.
"Der Klimawandel geht ungebremst weiter", bilanzierte Fuchs. "Wir müssen intensiv in Klimaschutz einsteigen und uns an Schäden durch Wetterextreme anpassen."
Auch sonst war das Wetter im Freistaat 2023 von Rekorden geprägt. Im mittelfränkischen Möhrendorf-Kleinseebach wurde mit 38,8 Grad am 15. Juli die bundesweit höchste Temperatur des Jahres gemessen.
Die tiefste Temperatur des Jahres in Deutschland zeigte eine Messstation am 3. Dezember in Gottfrieding in Niederbayern an - mit minus 18,9 Grad.
Hitze im Sommer und ungewöhnliche Rekordwärme danach
Auch die bundesweit größte Regenmenge an einem Tag verzeichneten die Experten des DWD in Bayern: In Bad Berneck im Fichtelgebirge gingen am 22. Juni 120,7 Liter pro Quadratmeter nieder.
Nach einem ungewöhnlich milden Jahresbeginn gab es laut DWD bereits früh im Jahr Blitze und Gewitter und eine Superzelle im Landkreis Fürstenfeldbruck, die im Mai bis zu vier Zentimeter große Hagelkörner mit sich brachte.
Auf einen heißen Sommer folgte in Bayern den Angaben nach ein September mit Rekordwärme, viel Sonne und ungewöhnlich wenig Regen.
Im Dezember gab es heftige Schneefälle mit einer zum Teil mehr als 50 Zentimeter dicken Schneedecke, die den Verkehr in großen Teilen Bayerns zum Erliegen brachte.
Im gesamten Jahr 2023 fielen im Freistaat demnach rund 1005 Liter Regen pro Quadratmeter, dazu gab es 1855 Sonnenstunden. Damit war Bayern neben Baden-Württemberg die sonnigste Region in Deutschland.
Titelfoto: Armin Weigel/dpa