Von Magdalena Henkel
München - Im Streit um ein vermeintliches Berufsverbot für eine angehende Lehrerin in Bayern hat Staatskanzleichef Florian Herrmann (53, CSU) klargestellt, dass eine Zulassung zum Referendariat bislang noch nicht verweigert wurde.
Hintergrund des weiter ausufernden Streits ist ein Bericht über die Klimaaktivistin Lisa Poettinger.
Diese hatte auf der Plattform X über ein gegen sie verhängtes "Berufsverbot" geklagt, das ihr seitens des Freistaats erteilt worden sei. In dem Kontext hatte sie auch auf einen Beitrag der "Süddeutschen Zeitung" verwiesen, in dem es heißt, sie sei zum Referendariat endgültig nicht zugelassen worden.
Wie Herrmann mitteilte, ist dies aber noch nicht entschieden, vielmehr werde der Fall aktuell noch geprüft. Ähnlich hatte sich zuvor auch ein Sprecher des Kultusministeriums auf Anfrage geäußert.
Poettinger habe keinen Ablehnungsbescheid, sondern bisher lediglich ein Anhörungsschreiben erhalten. Die finale Entscheidung steht demnach aus. Laut Ministerium soll Poettinger darauf bereits geantwortet haben.
Am 17. Februar dieses Jahres starten die neuen Referendarinnen und Referendare im Freistaat ihren Dienst.
Staatskanzleichef Florian Herrmann: Klimaaktivismus nicht der Grund für Prüfung
Herrmann hob deutlich hervor, dass - anders als behauptet - Poettingers Tätigkeit als Klimaaktivistin nicht der Grund für das Anhörungsverfahren sei.
Stattdessen gehe es vielmehr um ihr "Engagement in linksextremistischen Vereinigungen sowie auch um im Zusammenhang stehende strafrechtliche Ermittlungen", wie es zum Hintergrund weiter hieß.
Poettinger war zuvor an Veranstaltungen der Gruppe "Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen München" beteiligt. Die Organisation wurde vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft.
Laut der "Süddeutschen Zeitung" bezeichnet sich Poettinger selbst als Marxistin. Sie sei allerdings eine überzeugte Verfechterin von Grundgesetz und der Verfassung Bayerns. Herrmann stellte entsprechend klar: "Extremisten haben im Staatsdienst nichts verloren, im Schuldienst erst recht nicht. Wir wollen weder Kommunisten noch Nazis in unseren Schulen."