Nürnberg - Zwei Verkehrsteilnehmer sind am Donnerstag im Nürnberger Süden in Streit geraten. Der Zoff eskalierte auf besonders ungewöhnliche Art - mit wohl unerwarteten Konsequenzen.
Wie die Polizei am Freitag bekannt gab, ereignete sich der Vorfall am Vortag gegen 9.15 Uhr im Bereich Gibitzenhofstraße und Pfälzerstraße.
Der Fahrer eines weißen BMW M4 soll dabei sehr knapp an einem Fahrradfahrer vorbeigefahren sein. Dieser habe daraufhin mit einem "Hey"-Ruf auf sich aufmerksam gemacht.
Beide hielten anschließend an der nächsten Ampel: "Der Fahrer des Pkw stieg aus seinem BMW aus und baute sich bedrohlich vor seinem Gegenüber auf. Die ebenfalls ausgestiegene Beifahrerin versuchte ihn zu beruhigen", teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken mit.
"Im weiteren Verlauf riss der Pkw-Fahrer dem Fahrradfahrer dessen Handy aus der Hand und schmiss es auf die Straße. Das Telefon wurde hierdurch beschädigt."
Anschließend stieg der 24 Jahre alte Autofahrer wieder in seinen Wagen und wollte wegfahren. Der 30-jährige Radler versuchte dies jedoch zu verhindern, indem er sich mit seinem Rad vor das Fahrzeug stellte.
Anzeige ist raus! Allerdings anders, als der Autofahrer geplant hatte
Offenbar unbeeindruckt davon fuhr der BMW-Fahrer los, überfuhr das Fahrrad und verletzte dadurch auch den 30-Jährigen.
Anschließend entfernte er sich vom Unfallort. Allerdings kam er kurz darauf persönlich zur Polizeiinspektion Nürnberg-Ost.
Sein Ziel: Er wollte den Fahrradfahrer wegen Beleidigung anzeigen. Dieses Vorhaben ging allerdings nach hinten los, denn der 30-Jährige hatte den Fall bereits den Beamten geschildert und diese waren daher über den Vorfall schon im Bilde.
Darüber hinaus hatten die Polizisten zu diesem Zeitpunkt schon Kontakt mit der Staatsanwaltschaft aufgenommen: "Diese ordnete die Sicherstellung des Führerscheins des 24-Jährigen sowie eine erkennungsdienstliche Behandlung an."
Der Autofahrer verließ daraufhin das Dienstgebäude ohne "Lappen", dafür aber mit einem Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0911/6583-1530 zu melden.