Grünen-Politikerin ist tot: Katja Husen (†46) stirbt nach Fahrrad-Unfall
Hamburg - Große Trauer bei den Hamburger Grünen: Katja Husen ist tot. Die ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete wurde nur 46 Jahre alt.
Husen starb an den Folgen eines schweren Unfalls in Bayern. Wie die Polizei mitteilte, stürzte die Hamburgerin am Sonntagmorgen beim 29. Rosenheimer Radmarathon am Sudelfeld auf der Bundesstraße B307 in Fahrtrichtung Bayrischzell im Landkreis Miesbach mit ihrem Rennrad. An dem Unfall in einer Kurve war nur die 46-Jährige beteiligt.
Husen trug zwar einen Fahrradhelm, wurde aber dennoch sehr schwer am Kopf verletzt. Ein Rettungshubschrauber flog sie in eine Klinik. Dort erlag sie am heutigen Dienstag ihren Verletzungen.
Die Hamburger Grünen zeigen sich schockiert von dem Unglück ihrer langen Weggefährtin. "Katja Husen wurde buchstäblich aus dem Leben gerissen. Ihr viel zu früher Tod macht uns fassungslos", heißt es in einer Erklärung von Maryam Blumenthal (37), Landesvorsitzende, und ihrem Stellvertreter Leon Alam.
"Noch vor ein paar Tagen hat sie voller Begeisterung von dem geplanten Radmarathon erzählt, auf dem sie am Wochenende den tödlichen Unfall hatte."
Politische Stationen von Katja Husen
Rund 25 Jahre war Husen Mitglied bei den Grünen, dabei hat sie sich in unterschiedlichen Funktionen für die Partei engagiert. So war sie unter anderem Sprecherin der Grünen Jugend, Mitglied im Landes- und im Bundesvorstand – dort von 2002 bis 2006 frauenpolitische Sprecherin – und von 2004 bis 2008 Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft.
2019 wollte sie Bezirksamtsleiterin in Eimsbüttel werden, doch von der 28-köpfigen schwarz-grünen Koalition bekam sie drei Stimmen zu wenig. Danach wurde es politisch ruhiger um sie.
"Katjas Energie hätte für drei gereicht, sie war voller Lebenslust und Empathie. Sie hat besonders auf diejenigen geschaut, die nicht genug gesehen und nicht gehört werden in unserer Gesellschaft, und es war ihr ein großes Anliegen Ungerechtigkeiten systematisch aufzulösen."
Beruflich war Husen Diplom-Biologin. Sie arbeitete als Geschäftsführerin des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
"Wir verlieren einen sehr klugen, kämpferischen Menschen mit dem Herz am rechten Fleck und eine gute Freundin", schließen die Grünen und fügen hinzu: "Wir trauern um Katja Husen. Unsere Gedanken sind bei ihrer Tochter, der Familie, den Freund*innen und Kolleg*innen und allen, die ihr nahestanden."
Die 46-Jährige hinterlässt eine 15-jährige Tochter und ihren Partner.
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