Fahrgäste krachten gegen Stangen: Betroffenheit nach Karussellunfall, Fest geht weiter

Von Klaas Seißer

Bayreuth - Nach dem Kettenkarussellunfall auf dem Bayreuther Frühlingsfest mit sechs Verletzten geht der Festbetrieb weiter.

Nach dem Unfall waren 25 Rettungswägen und vier Notärzte, davon zwei mit Hubschraubern, vor Ort.
Nach dem Unfall waren 25 Rettungswägen und vier Notärzte, davon zwei mit Hubschraubern, vor Ort.  © NEWS5 / Ferdinand Merzbach

Allerdings wird nach Angaben des Schaustellerverbands auf Partymusik und laute Durchsagen verzichtet.

Die Ermittlungen zur Unfallursache gehen weiter, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das Karussell, an dem der Unfall passierte, ist außer Betrieb.

Ein Gutachter der Landesgewerbeanstalt Bayern hatte am Vormittag mit Ermittlern von Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Bayreuth die Unfallstelle untersucht.

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Bei dem Unglück am frühen Montagabend wurden nach derzeitigen Erkenntnissen sechs Menschen zwischen zehn und 32 Jahren verletzt, darunter fünf Minderjährige. Zunächst waren die Ermittler von fünf Verletzten ausgegangen.

Am Tag nach dem Unglück meldete sich dann ein weiterer betroffener Jugendlicher bei der Polizei und berichtete nach Angaben des Sprechers von leichten Verletzungen.

Gondeln drehten sich beim Absenken zu schnell

Bei dem Kettenkarussellunfall auf dem Bayreuther Frühlingsfest wurden mehrere Personen verletzt.
Bei dem Kettenkarussellunfall auf dem Bayreuther Frühlingsfest wurden mehrere Personen verletzt.  © NEWS5 / Ferdinand Merzbach

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatten sich die Gondeln des Kettenkarussells beim Absenken zu schnell gedreht.

Durch den dadurch größeren Radius seien sie dann mit den Fahrgästen gegen mehrere umliegende Stangen von Lampen und Werbeaufstellern geprallt. Ein technischer Defekt soll dafür verantwortlich sein.

Vor dem Frühlingsfest habe das städtische Bauordnungsamt das Kettenkarussell abgenommen "wie jedes andere Fahrgeschäft auch", sagte ein Sprecher der Stadt Bayreuth. Man habe die Statik überprüft und sich vom Betreiber des Karussells ein gültiges TÜV-Zertifikat vorlegen lassen.

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Bei der Stadtverwaltung herrsche Betroffenheit wegen des Unfalls, sagte der Sprecher weiter. Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (67, CSU) sei schon am Montagabend zur Unfallstelle gekommen und habe den Betroffenen seine Anteilnahme ausgedrückt.

Auch beim Schaustellerverband ist die Stimmung gedrückt. "Für uns Schausteller ist extrem wichtig, dass die verletzten Kinder so schnell wie möglich gesund werden und im Kreise ihrer Liebsten den Unfall gut verarbeiten können", teilte Gudrun Sommerer, Vorsitzende der Sektion Bayreuth vom Süddeutschen Verband reisender Schausteller und Handelsleute e. V., der Deutschen Presse-Agentur mit.

Titelfoto: NEWS5 / Ferdinand Merzbach

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