Trinkwassermangel in der Oberpfalz: Jetzt dreht die Gemeinde den Bürgern den Hahn zu
Berg - Trockenheit und die Quellenrenovierung führen zu Trinkwassermangel. Im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz wird nun die Wasserversorgung eingeschränkt.
Private Pools und Planschbecken bleiben trocken, Autos und Terrassen dürfen nicht mehr gereinigt werden, öffentliche und private Grünflächen werden nicht mehr bewässert - mit sofortiger Wirkung.
Die Gemeinde Berg wurde aufgrund der Knappheit dazu gezwungen, die Wasserentnahme für nicht-essenzielle Zwecke zu verbieten.
"Der Hintergrund ist ein ganz ein einfacher: Der Wassermeister war die Woche da und hat gesagt, wir haben ein Problem. Ein Problem mit der Wasserversorgung. Mit der Trinkwasserversorgung", erklärt Peter Berger diesen drastischen Schritt für die idyllische und bei Urlaubern beliebte Region. Er ist der Bürgermeister der Gemeinde.
Das größte Problem dabei seien offenbar die notwendigen Baumaßnahmen an der Quelle Hausheim, die noch bis September andauern sollen.
Dadurch fehlten etwa 30 Prozent des täglichen Wasserbedarfs. Die aktuelle Hitzewelle sorgt zusätzlich dafür, dass sich die Lage derartig schlecht entwickelte.
Bürgermeister Berger: "Mir tut das im Herzen weh"
Sobald die Baumaßnahmen jedoch abgeschlossen seien, "sprudelt die Quelle", so der Rathauschef.
Bis dahin müsse man das kostbare Gut sparen: "Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wenn die Bürger nächste Woche den Wasserhahn aufdrehen würden und es käme kein Wasser mehr. Das wäre der Super-GAU."
Die Gemeinde Berg verfügt über eigene Brunnen und eigene Quellen und hat eine vollständig autarke Wasserversorgung. Sie produziert also ihr Wasser selbst.
"Mir tut das im Herzen weh", gesteht Berger. "Für uns ist Trinkwasserversorgung selbstverständlich. Und jetzt müssen Natur, Kinder, Schwimmbäder ein bisschen eingeschränkt werden."
Er hofft in den nächsten Tagen auf Regen. Sobald sich die Lage entspannt, werden die Verbote auch wieder aufgehoben. "Es ist ein Bedürfnis hoch drei. Wasser ist lebensnotwendig", so Berger, der Verständnis für die Bürger zeigt, die wenig begeistert sind.
"Wir hoffen, dass der nächste Regen kommt und das Wasser wieder fließt und sprudelt."
Titelfoto: Montage: vifogra / Haubner (2)