24-Jähriger in München erschossen: Verdächtiger gefasst!
München - Nach den bisherigen Ermittlungen zu den tödlichen Schüssen auf offener Straße im Münchner Stadtteil Milbertshofen gehen die Beamten von einem Totschlag im Rauschgiftmilieu aus.
Das sagte der Leiter der Mordkommission, Stephan Beer, bei einer Pressekonferenz am Freitag. Es sei derzeit naheliegend, dass sich Täter und Opfer kannten und ein Drogengeschäft geplant war.
In unmittelbarer Nähe des Tatorts habe man einen sogenannten Drogenbunker entdeckt. Darin befanden sich etwa 20 Kilo Cannabis und 800 Gramm Crystal Meth.
Der Schütze sei mit einem schwarzen Audi A3 geflohen, wie die Bilder eines Überwachungsvideos zeigten. "Warum es zu dieser Eskalation kam, wissen wir noch nicht", so Beer. Nach mehrtägigen – teils öffentlichen – Fahndungen sei inzwischen ein Tatverdächtiger verhaftet worden.
Das 24 Jahre alte Todesopfer aus München war am 3. Juni mit einer Schusswunde nahe einer U-Bahnstation im Bereich der Schmalkaldener Straße im Münchner Stadtteil Milbertshofen gefunden worden.
Die Suche nach dem Fluchtfahrzeug gestaltete sich laut Beer als schwierig: "Allein in München gibt es über 1200 schwarze Audi A3." Eine Zeugin entdeckte jedoch einen solchen Wagen mit abmontierten Kennzeichen in München-Pasing und meldete ihn der Polizei.
Verdächtiger in Baden-Württemberg gefasst
Die Ermittler untersuchten den Audi und entdeckten dort auch entsprechende Blutspuren. Der Halter des Fahrzeugs, ein wohnungsloser Deutsch-Marokkaner, der zuletzt in Hessen gemeldet war, gilt als Tatverdächtiger.
Zielfahnder verhafteten den Verdächtigen zusammen mit Spezialeinsatzkräften am Donnerstag im baden-württembergischen Weinheim. Nach der Festnahme wurde er nach München gebracht. Noch am Freitag wurde er einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft geht derzeit von Totschlag aus.
Bei einer Verurteilung muss der 21-Jährige, der bislang polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten war, mit mindestens fünf Jahren Gefängnis rechnen.
Titelfoto: -/München.TV/dpa