Thema Einsamkeit aus der Tabuzone holen! Bayerns Gesundheitsministerin mit wichtigem Ziel

München - Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (38, CSU) hat zu Weihnachten auf das Problem der Einsamkeit auch in einer immer stärker vernetzten Welt hingewiesen.

Judith Gerlach (38, CSU) will Menschen in Bayern helfen.
Judith Gerlach (38, CSU) will Menschen in Bayern helfen.  © Peter Kneffel/dpa

"Wir müssen das Thema Einsamkeit weiter aus der Tabuzone holen. Denn Stigmatisierung schadet den Betroffenen ganz erheblich", sagte Gerlach.

Die 38-Jährige führte am heutigen Samstag zudem weiter aus: "Wir sind zwar technisch mehr denn je miteinander vernetzt." Dennoch bleibe Einsamkeit allerdings "eine Herausforderung" - besonders auch zur Weihnachtszeit. Es gebe Anlaufstellen, an die sich einsame Menschen deshalb wenden könnten.

"Einsamkeit ist nicht nur emotional belastend, sondern auch gefährlich und ein bedeutendes Risiko für die körperliche und psychische Gesundheit. Chronische Einsamkeit kann krank machen", sagte Gerlach zu den Problemen.

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Zahlreiche Studien hätten dementsprechend Einsamkeit als Risikofaktor etwa für Krankheiten wie Angstzustände, Depressionen, aber auch Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Demenz identifiziert.

Thema Einsamkeit als Präventionsschwerpunkt des Jahres 2023 in Bayern

Deshalb habe der Präventionsschwerpunkt ihres Ministeriums im Jahr 2023 auf dem Thema Einsamkeit gelegen. Unter dem Motto "Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht" wurden das ganze Jahr über verschiedene regionale und überregionale Angebote und Projekte angeboten, darunter die "Ratschkasse" in einem Supermarkt in Buxheim im Landkreis Unterallgäu.

Um einsame Menschen an den Feiertagen zusammenzubringen, vermitteln Initiativen wie "KeinerBleibtAllein" oder Weihnachtsaktionen von Nachbarschaftsplattformen Kontakte. Zudem gibt es mit dem sogenannten Silbernetz eine telefonische Anlaufstelle für ältere Menschen. Sie vermittele auch Telefon-Freundschaften und auch Kontakte in der Nachbarschaft, hieß es weiter. Auch die Telefonseelsorge könne telefonisch, per E-Mail oder Chat kontaktiert werden.

Unter der kostenfreien Telefonnummer 08004708090 können Menschen anonym und vertraulich mit jemandem sprechen. Die entsprechenden Rufnummern der zuständigen Telefonseelsorge lauten: 08001110111, 08001110222 oder 116123.

In psychischen Krisen bieten die Krisendienste Bayern betroffenen Menschen niedrigschwellig und fachkompetent Hilfe und Beratung und sind kostenlos, bayernweit, rund um die Uhr unter der einheitlichen Rufnummer 08006553000 erreichbar.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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