Situation der Tafel angespannt: Mehr Kunden, weniger Lebensmittel

Bayreuth - Die Lage der Tafeln in Bayern ist vor dem Bundestafeltreffen in Mannheim ab Donnerstag weiterhin nicht einfach. Es gebe immer mehr Bedürftige und immer weniger Essensspenden, erzählt Peter Zilles, Vorsitzender des Landesverbands Tafel Bayern mit Sitz in Bayreuth.

Weniger Lebensmittel für mehr Kunden: Die Tafel in Bayern steht vor großen Herausforderungen.
Weniger Lebensmittel für mehr Kunden: Die Tafel in Bayern steht vor großen Herausforderungen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Er bezeichnet die Lage als "herausfordernd". "Wir schauen, wie wir das Beste daraus machen können", sagt Zilles. Derzeit könne man das Angebot noch aufrechterhalten.

Sollte die Schere zwischen sinkenden Lebensmittelspenden und steigendem Bedarf weiter auseinandergehen, könne es passieren, dass einzelne Tafeln über einen Aufnahmestopp oder verkürzte Ausgabezeiten nachdenken müssten.

Nach wie vor kämen sehr viele Geflüchtete nach Deutschland, sagt der Vereinsvorsitzende - einerseits aus der Ukraine, andererseits auch wieder immer häufiger über das Mittelmeer: "Sie alle sind potenzielle Tafel-Kunden."

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Die Lebensmittelspenden dagegen würden immer weniger. Dies führt Zilles zum einen darauf zurück, dass die Lebensmittelhändler immer häufiger auf digitale Bestellsysteme zurückgriffen.

So könnten sie die Bestellmengen besser an den tatsächlichen Bedarf anpassen, es bleibe weniger übrig.

Mitbewerber machen die Situation nicht leichter

Bei den etwa 170 Tafeln im Freistaat helfen rund 11.300 Menschen ehrenamtlich mit.
Bei den etwa 170 Tafeln im Freistaat helfen rund 11.300 Menschen ehrenamtlich mit.  © Swen Pförtner/dpa

"Zum anderen haben wir viele Mitbewerber wie zum Beispiel Foodsharing", sagt Zilles. Allerdings begrüße man, dass auch andere Vereine versuchten, möglichst viele Lebensmittel vor dem Mülleimer zu bewahren.

Denn Lebensmittelrettung sei neben der Hilfe für Menschen mit niedrigem Einkommen das zweite Anliegen der Tafeln.

Bayernweit helfen nach Angaben von Peter Zilles derzeit rund 11.300 Menschen ehrenamtlich bei den rund 170 Tafeln im Freistaat - das sei eine erfreulich hohe Zahl. "Was die normale Tafeltätigkeit angeht, haben wir derzeit genügend Ehrenamtliche", sagt der Landesvorsitzende.

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"Schwieriger ist es, Leute zu finden, die eine Tafel leiten wollen." Denn dabei müsse man sich auf mehr Wochenstunden und unregelmäßige Einsatzzeiten einstellen.

Das Bundestafeltreffen von Donnerstag bis Samstag in Mannheim ist die Jahreshauptversammlung der Orts- und Landesverbände der Tafeln. Dabei wird auch ein neuer Bundesvorstand gewählt.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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