Schon zum neuen Schuljahr! Verpflichtende Sprachtests für Kinder
München - Die verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung sollen in Bayern bis zum Beginn des nächsten Schuljahres 2024/2025 auf den Weg gebracht werden.
"Wir gehen davon aus, dass da im Laufe des Jahres, (...) zu Beginn des nächsten Schuljahres entsprechende Ergebnisse geliefert werden", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (51, CSU) am Dienstag nach der ersten Kabinettssitzung seit der Landtagswahl in München.
Die Umsetzung der wichtigen Maßnahme dürfe nicht bis zum "Sankt-Nimmerleins-Tag" dauern, Ziel sei es, das ganze operabel zu haben für das nächste Schuljahr.
CSU und Freie Wähler hatten sich in ihrem neuen Koalitionsvertrag auf die Einführung der Sprachtests verständigt.
Bei zu großen Sprachdefiziten soll es - je nach Alter - entweder ein verpflichtendes Vorschuljahr oder den Besuch von Sprachunterricht geben. "Ein entsprechendes praxistauglich Konzept wollen wir gemeinsam mit den Kommunen und Lehrerverbänden erstellen", sagte Herrmann.
Seitens der Staatsregierung seien die Ministerien Kultus, Soziales und Gesundheit mit der Umsetzung beauftragt worden.
"Ohne Sprache keine Integration": Staatskanzleichef Herrmann stellt sich gegen Eltern
"Die Sprachfähigkeit ist der ganz entscheidende Schlüssel zur Integration. Ohne Sprache keine Integration, keine Möglichkeit, in der Schule richtig mitzukommen", sagte Herrmann.
Das Konzept setze bewusst einen Gegenpunkt zur "Willkür der Eltern", die Sprachkenntnisse für nicht so wichtig hielten. Die Staatsregierung halte es "für den ganz entscheidenden Schlüssel" für die Integration und eine erfolgreiche Schullaufbahn.
Im Zuge des Konzeptes müsse auch geklärt werden, wer die Schüler mit einem zusätzlichen Schulungsbedarf unterrichten werde, sagte Herrmann auf Nachfrage. Es sei durchaus möglich, dass es eine größere Dunkelziffer von Kindern gebe, bei denen es Sprachdefizite gebe.
Um den Kindern von Migranten die Integration zu erleichtern, soll auch der Ausbau der Sprach-Kitas verbessert werden.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa