Schnauze voll vom wilden Abstellen: Erste Städte wollen E-Scooter eindämmen - mit diesem Trick
München - E-Scooter sind vielen Menschen ein Dorn im Auge. Vor allem, wenn sie mitten auf den Gehwegen stehen oder am schmalen Bürgersteig Kinderwägen und Rollstühle zum Ausweichen zwingen. Jetzt soll reagiert werden.
Beworben wurden die elektrischen Tretroller ursprünglich als Alternative zum Auto und Möglichkeit zur Verkehrsentlastung.
Inzwischen weiß man: Die Straßen sind weiterhin voll, Fußgänger hingegen nutzen die Geräte, um schneller und entspannter von A nach B zu kommen.
Weniger entspannt allerdings ist die Situation, wenn es um das Abstellen der E-Scooter geht. Und genau hier wollen München und Nürnberg strengere Auflagen auf den Weg bringen. Andere Städte in Bayern könnten schnell folgen.
Beispielsweise soll es bis 2026 in der bayerischen Landeshauptstadt nur noch 675 konkrete Abstellflächen im gesamten Stadtgebiet geben, wo man die 18.698 Fahrzeuge wieder freigeben könne: "Man kann den Leihvorgang nur innerhalb der Abstellzone beenden. Außerhalb ist es nicht möglich und die Uhr läuft weiter", teilte das zuständige Mobilitätsreferat mit.
Ziel sei, "dass in dicht besiedelten Stadtgebieten mit vielen Nutzungskonflikten auf Gehwegen und Gehwegbreiten unter 1,80 Meter das Abstellen von Mikromobilitätsfahrzeugen nur noch auf dafür vorgesehenen Flächen möglich ist."
Wenn ein Kunde nicht mitspielt, "dann wird es echt teuer"
Man wolle die Entwicklungen und Fortschritte weiterhin genau im Fokus behalten: "Dies gilt insbesondere dann, wenn sich Unfälle mit sehbehinderten Personen häufen", heißt es aus München.
Auch in Nürnberg sollen die Roller in der Altstadt und der Kernstadt nur noch in bestimmten Bereichen abgestellt werden. Entsprechend Verträge sollen in der kommenden Woche mit den fünf Verleihern unterzeichnet werden. Diese müssen dann für die technische Umsetzung sorgen. "Wenn der Kunde außerhalb abstellt, dann wird es echt teuer", heißt es aus dem Planungs- und Baudezernat der Stadt.
Ein Verbot der Roller - wie es derzeit in Gelsenkirchen die Gemüter erhitzt - soll es weder in München noch in Nürnberg geben.
Titelfoto: 123rf/hanohiki