Rettung per Telefon: Telenotarzt hilft über Lautsprecher und Bildschirm

Von Ute Wessels

Bogen - Bayerns erster Telenotarzt-Standort im niederbayerischen Bogen hat seinen Betrieb aufgenommen. Seit zwei Wochen sind zwei Telenotärzte im Schichtbetrieb im Einsatz und unterstützen bei Bedarf die Besatzung von Rettungswagen.

Der Telenotarzt (hier: Fabian Ripke) spricht während der Vorstellung des Standorts Bogen mit Rettungskräften in einem Notarztwagen.  © Armin Weigel/dpa

Per Kamera und Mikrofon können sie mit den Sanitätern kommunizieren. In schweren Fällen kommt weiterhin ein Notarzt persönlich zum Patienten.

Nach einer Probephase soll das Projekt ab März in den Regelbetrieb übergehen, kündigte Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) an.

Von Bogen aus sollen die acht Rettungsdienstbereiche Landshut, Oberpfalz-Nord, Passau, Regensburg, Rosenheim, Region Ingolstadt, Straubing und Traunstein versorgt werden.

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Zwei weitere Standorte sind vorgesehen: Ab Ende 2026 soll der Posten Würzburg für Unter-, Mittel- und Oberfranken an den Start gehen. Der dritte Standort stehe noch nicht fest.

Das Projekt sei unter anderem als Lösung für einen zunehmenden Ärztemangel gedacht. Nun würden nach und nach die Rettungswagen technisch ausgestattet.

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Schnell dabei, bis der Rettungsdienst vor Ort ist

Finanziert wird der Telenotarzt den Angaben nach in erster Linie von den Krankenkassen, Betreiber für die Fahrzeuge im Zuständigkeitsbereich Bogen ist der Rettungsdienst RKT aus Regensburg.

Konkret sieht das Konzept vor, dass der Telenotarzt den Rettungsdienst unterstützt, sodass auf einen physisch anwesenden Notarzt verzichtet werden kann. Alternativ kann der Telenotarzt den Zeitraum überbrücken, bis ein Notarzt vor Ort eintrifft.

Der Telenotarzt sieht auf dem Bildschirm den Patienten sowie die Besatzung des Rettungswagens und die medizinischen Daten. Er kann Anweisungen für die Behandlung geben und Medikamente anordnen.

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