Rassismus-Kritik: Jetzt reagiert das Augsburger Museum auf die Vorwürfe
Augsburg - Nach ausufernden Rassismus-Vorwürfen will das Fugger und Welser Erlebnismuseum in Augsburg seine Dauerausstellung überprüfen und gegebenenfalls überarbeiten.
"Missverständliche Museumsinhalte werden wir in Zukunft einfach besser erklären müssen, das ein oder andere werden wir neu installieren", erklärte Götz Beck, Tourismusdirektor der Regio Augsburg Tourismus GmbH, am Dienstag in Bayern.
Es gebe kaum ein Museum in Deutschland, das sich so dermaßen umfassend mit dem Sklavenhandel auseinandersetze.
Trotzdem soll die Rolle der Fugger und Welser bei den entsprechenden Schattenseiten der beginnenden Globalisierung nun deutlich markanter herausgearbeitet werden.
"Wir werden deutlich machen, dass immer irgendwer für den Reichtum Weniger bezahlen muss - und wer das jeweils war", meinte Beck.
Das Museum werde den Zusammenhang zwischen dem Reichtum einiger Familien und der Armut der Bevölkerung sowie die Zerstörung von Sozialstrukturen durch Geld und Gewalt im Fernhandel plakativer darstellen.
Der Autor und Wissenschaftler Mark Terkessidis wirft dem Museum vor, die Kolonialgeschichte teilweise nicht aufgearbeitet zu haben.
Erst Ende Juli hatte das Museum angekündigt, eine umstrittene App zu überarbeiten.
Historiker hatten kritisiert, dass in der App ein Sklavenjunge mit einer fiktiven Geschichte durch die Ausstellung führt.
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