Probleme für Krematorien: Zweite Leichenschau-Pflicht verzögert sich in Bayern

München - Vor knapp viereinhalb Jahren – im November 2019 – hatte der bayerische Landtag eine Änderung in der Bestattungsverordnung beschlossen. Seit über einem Jahr sollte sie schon Kraft sein – nun wird die Einführung erneut verschoben.

Um mögliche Straftaten vielleicht noch aufdecken zu können, sollen Leichen vor einer Feuerbestattung noch einmal von Medizinern gesichtet werden.
Um mögliche Straftaten vielleicht noch aufdecken zu können, sollen Leichen vor einer Feuerbestattung noch einmal von Medizinern gesichtet werden.  © 123rf/peterpancake

Konkret handelt es sich um die Pflicht einer zweiten Leichenschau, bevor ein Leichnam verbrannt wird.

Grund für die Änderung: Es sollen mögliche Hinweise auf Gewaltverbrechen, die potenziell übersehen worden sein könnten, vor der Verbrennung der Leiche entdeckt werden. Oder zumindest die Chance darauf gewährleistet sein.

Seit Januar 2023 sollte diese entsprechende Änderung bereits umgesetzt werden.

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Zuerst wurde der Termin auf den 1. Juli 2024 verschoben. Jetzt steht das Frühjahr 2025 im Raum. So zumindest teilte es das bayerische Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. Der Bayerische Rundfunk hatte darüber zuvor berichtet.

Laut Gesundheitsministerium seien "erhebliche organisatorische Anforderungen" Grund für die erneute Verschiebung – nicht zuletzt auch für die Krematorien, die dafür umgebaut werden müssen. Zudem fehle es an der notwendigen Anzahl verfügbarer Ärzte, um die zweite Leichenschau auch sinnvoll durchführen zu können.

Rechtsmediziner hatten sich zuvor für die Änderung ausgesprochen, um potenzielle Beweise zu sichern. Andere Bundesländer hatten diese Bestattungsverordnung bereits umgesetzt.

Titelfoto: 123rf/peterpancake

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