München steht still, Schnee und Eis legen Bahn in Bayern lahm, Polizei appelliert: "Bitte bleiben Sie zuhause"

München - Schnee und Eis haben im Süden Bayerns auf den Straßen und bei der Bahn für Chaos gesorgt. Zahlreiche Bahnstrecken rund um die Landeshauptstadt München mussten in der Nacht zum Samstag gesperrt werden, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte.

Flotter ohne Motor: Die winterlichen Verhältnisse bremsen auf Bayerns Straßen ordentlich den Verkehr aus.
Flotter ohne Motor: Die winterlichen Verhältnisse bremsen auf Bayerns Straßen ordentlich den Verkehr aus.  © Sven Hoppe/dpa

Der Zugverkehr von und zum Hauptbahnhof in München wurde zunächst eingestellt. In Ulm und in München mussten Fahrgäste in Zügen übernachten.

Auch U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen fuhren in der bayerischen Landeshauptstadt zunächst nicht mehr.

Auf den Straßen im südlichen Bayern gab es zahlreiche Unfälle - bei den meisten blieb es laut Polizei bei Sachschäden.

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Dem Deutschem Wetterdienst zufolge bleibt es zunächst bei dem winterlichen Wetter. Erwartet werden im Süden und Südosten bis zum Nachmittag andauernde, teils kräftige Schneefälle.

Die Polizei von Oberbayern Süd forderte die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben. Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Räumdienste seien im Dauereinsatz. Viele kleinere Straßen außerhalb von Ortschaften seien stark verschneit oder durch umgestürzte Bäume blockiert.

Die Beseitigung von Verkehrshindernissen werde zumindest bis in den späten Vormittag andauern. Der Zugverkehr sei durch umgestürzte und auf Oberleitungen gefallene Bäumen stark eingeschränkt. Wer eine Panne oder Unfall habe, müsse bei Hilfe mit Verzögerungen rechnen.

Wetter macht sogar Schienenersatzverkehr unmöglich

Die Schneemassen halten Bayern in Schach. Und eine Pause ist zumindest am Samstag noch keine in Sicht.
Die Schneemassen halten Bayern in Schach. Und eine Pause ist zumindest am Samstag noch keine in Sicht.  © privat/Marco Schimpfhauser

Zwischen München-Pasing und Fürstenfeldbruck, zwischen Tutzing (Landkreis Starnberg) und Weilheim in Oberbayern sowie zwischen Neukirchen und Vilseck (beides Landkreis Amberg-Sulzbach) mussten Züge wegen umgestürzter Bäume an den Bahnhöfen stehen bleiben.

Schienenersatzverkehr könne aufgrund der witterungsbedingten Lage auf den Straßen nicht angeboten werden, hieß es weiter. Es müsse mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

Wie ein dpa-Reporter berichtete, musste in den frühen Morgenstunden ein Zug aus Stuttgart kommend am Ulmer Hauptbahnhof zum Übernachtungs-Zug umfunktioniert werden.

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Auch am Münchner Hauptbahnhof stellte die Deutsche Bahn einen Zug für gestrandete Fahrgäste bereit. Wie viele Züge ihre Fahrten vorerst abbrechen mussten, war laut einer Sprecherin der DB zunächst unklar. (Die aktuellen Betriebsmeldungen findest du >>hier.)

Die Polizei im Freistaat berichtete von zahlreichen kleineren Unfällen auf den Straßen. In Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Schwaben blieb es jedoch vorwiegend bei Blechschäden und Leichtverletzten.

Vor allem in Schwaben mussten Straßen wegen umgestürzter Bäume zunächst gesperrt werden. Auf der Autobahn 8 bei Weyarn (Landkreis Miesbach) stürzte aus bislang ungeklärter Ursache ein Lkw um.

Flugverkehr in München eingestellt

Rutschige Straßen, schlechte Sicht: An diesem Wochenende sollten Verkehrsteilnehmer deutlich mehr Zeit für ihre Fahrten einplanen.
Rutschige Straßen, schlechte Sicht: An diesem Wochenende sollten Verkehrsteilnehmer deutlich mehr Zeit für ihre Fahrten einplanen.  © Sven Hoppe/dpa

Am Freitag waren bereits am Flughafen München mehr als 150 Starts und Landungen witterungsbedingt abgesagt worden. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen am Flughafen, sagte ein Sprecher.

Am Vormittag gab der Flughafen dann bekannt, bis zur Mittagszeit sämtliche Flüge komplett einzustellen.

Auch in Baden-Württemberg gab es viel Schneefall. Bei Stuttgart sorgte der Neuschnee dazu, dass Bäume umstürzten, wie die Polizei berichtete. In der Stadt Vaihingen bei Stuttgart fielen Teile eines Baumes auf eine Stromleitung.

In den anderen Bundesländern war es zwar zumeist auch frostig kalt, Unfälle wurden jedoch nicht gemeldet. Hamburg meldete fünf Zentimeter Neuschnee. Die Räumfahrzeuge seien im Einsatz, hieß es.


Im Allgäu bis zu 40 Zentimeter Neuschnee möglich

Räumfahrzeuge sind in diesen Tagen gefragt wie selten - nicht nur in Bayern.
Räumfahrzeuge sind in diesen Tagen gefragt wie selten - nicht nur in Bayern.  © Lukas Barth/dpa

Dem Deutschen Wetterdienst zufolge werden im Allgäu mit 30 bis 40 Zentimetern bis Samstagnachmittag die höchsten Neuschneemengen erwartet.

In Sachsen seien Neuschneemengen von zehn Zentimeter möglich. Darüber hinaus werden an der Nord- und Ostseeküste sowie im angrenzenden Binnenland häufige Schneeschauer erwartet, die sich im Laufe des Tages bis zum nördlichen Mittelgebirgsraum ausbreiten.

Tagsüber werde verbreitet leichter Dauerfrost erwartet. Nur entlang des Rheins und im Emsland sowie unmittelbar am Meer bleibe es vorübergehend an einigen Stellen frostfrei.

In der Nacht zum Sonntag müsse vor allem in Schleswig-Holstein und im südwestlichen Bergland mit strengem Frost mit Tiefstwerten zwischen minus 10 und minus 15 Grad gerechnet werden, hieß es weiter.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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