Politisch motiviert? Aktivisten lassen Luft aus den Reifen von mindestens 50 Autos
Regensburg - Aktivisten haben offenbar bei mindestens 50 Autos im Regensburger Westen die Luft aus den Reifen gelassen. Die Polizei vermutet Klimaschützer hinter der Aktion.
Die Tat soll in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag stattgefunden haben, wie die Beamten mitteilten.
"Die Täter hinterließen an den betroffenen Fahrzeugen jeweils einen Zettel an der Windschutzscheibe, der auf ein politisch motiviertes Handeln hindeutet", teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz mit.
"Aufgrund des mutmaßlich politischen Hintergrunds dieser Vorfälle wird die Kriminalpolizei Regensburg die weitere Bearbeitung übernehmen."
Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0941/506-2888, bei jeder anderen Polizeiinspektion oder über den Notruf zu melden.
Es ist nicht die erste Aktion dieser Art gegen Autoreifen. In verschiedenen Städten wurden bundesweit mehrfach hochmotorisierte Autos zum Ziel solcher Taten, unter anderem in Berlin, Leipzig, Potsdam, Wuppertal und Magdeburg.
Steckt "The Tyre Extinguishers" hinter der Tat?
Nach vergleichbaren Vorfällen in der Vergangenheit könnte die internationale Bewegung "The Tyre Extinguishers" hinter der Tat stecken.
Diese haben sich auf "X" bereits zu solchen Angriffen in Regensburg bekannt. Ähnliches ereignete sich bereits unter anderem Ende 2022 in München - der Staatsschutz hat damals die Ermittlungen übernommen.
Auch hier wurden bei mehreren Autos die Luft aus den Reifen gelassen und Bekennerschreiben - wie es der Stil der Tyre Extinguishers ist - an der Windschutzscheibe befestigt.
Mit dieser Form des zivilen Ungehorsams will die Gruppe unter anderem auf die schädlichen Umweltfolgen der Benutzung von SUVs aufmerksam machen. Auf den Zetteln an der Windschutzscheibe steht in großen Buchstaben als Überschrift: "Achtung! - Nicht losfahren - Lebensgefahr!!"
In dem darauffolgenden Fließtext wird hervorgehoben, dass es sich um keinen Angriff auf den Fahrzeuginhaber persönlich handeln würde.
"Wir müssen weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder, wenn nötig, dem Kleinwagen", heißt es in dem Schreiben weiter.
Titelfoto: 123rf/soleg