Polit-Prominenz in Fastnachts-Laune: Die Kostüme des bayerischen Kabinetts
Veitshöchheim - Der Gesundheitsminister als Hippie, der gegen Drogen ist, der Wirtschaftsminister als Handwerker: Minister aus dem bayerischen Kabinett haben bei der Fastnacht in Franken in Veitshöchheim ihre Kostüme durchaus mit politischen Botschaften verwoben.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU), zum ersten Mal bei der Kult-Prunksitzung zu Gast, erschien als Hippie - mit runder Brille, Schlaghose und einem Statement-Shirt: "No drugs, just peace and happiness" war darauf zu lesen. Holetschek ist ein entschiedener Gegner der Legalisierung von Cannabis.
Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (58, CSU) ist für die Fastnacht in Franken in die Rolle der "Mama Bavaria" geschlüpft. Jahrelang war die Kabarettistin Luise Kinseher (54) als eben jene "Mama Bavaria" beim traditionellen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München zu sehen, wo sie den Politikerinnen und Politikern eine Fastenpredigt hielt. "Es kann nur eine geben", sagte Aigner nun: entweder Kinseher oder eben sie, die Landtagspräsidentin.
Denn auf dem roten Teppich von Veitshöchheim gab es Konkurrenz für Aigner - Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze (37) kam als "Bavaria" und erinnerte ebenso an die Statue auf der Münchner Theresienwiese, die als Symbolfigur Bayerns gilt.
Leichte Unterschiede abseits der Parteizugehörigkeit gab es dennoch: Aigner trug ein grünes Kleid, Schulze ein weißes.
Kabinett im Kostüm: So kamen Bayerns Politiker zur Fränkischen Fasnacht
Wirtschaftsminister Aiwnager als Handwerker, Wissenschaftsminister Blume als Astronaut
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) kam als Zimmermann verkleidet nach Veitshöchheim. Er wolle das "ehrbare Handwerk" repräsentieren, sagte er.
Digital-Ministerin Judith Gerlach (37, CSU) schritt als Biene Maja über den roten Teppich.
Wissenschaftsminister Markus Blume (47, CSU) präsentierte sich als Astronaut der Bavaria One - so nennt sich das Raumfahrtprogramm der Staatsregierung.
Das Kostüm von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gab Anlass zur Belustigung. Söder trug einen grauen Bart, eine graue Perücke, ein altertümliches Hemd und einen Umhang. "Abraham" sei Söder ja vielleicht oder sonst jemand aus dem Alten Testament, spöttelte Aiwanger am Freitagabend in Veitshöchheim.
Tatsächlich sah sich Söder als "Stammesältester", der den Bayern Leitlinie und Orientierung geben und sie durch die Krisen der Zeit führen wolle.
Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (5)