Neues Monitoring soll fehlende Hebammen in Bayern verhindern
München - Mit einem neuen Monitoringprogramm will Bayern den Fachkräftemangel in der Geburtshilfe reduzieren oder sogar verhindern.
"Die Versorgung mit Hebammen in Bayern ist flächendeckend auf einem sehr hohen Niveau. Damit wir den bestehenden und künftigen Fachkräftebedarf noch besser erfassen und aussteuern können, starten wir nun ein Fachkräftemonitoring für Hebammen und Heilmittelerbringer in Bayern", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU) in München.
Das Monitoring werde von Experten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg umgesetzt.
"Wir haben mit dem Hebammenbonus und der Niederlassungsprämie zwei sehr effektive Instrumente geschaffen, mit denen wir die Hebammenversorgung in Bayern gestärkt haben", sagte Holetschek.
Der Bonus sei seit seiner Einführung 2018 mehr als 4600-mal beantragt und bislang knapp 4200-mal bewilligt worden. Für die Hebammenniederlassungsprämie habe es knapp 600 Anträge gegeben, wovon rund 530 bewilligt wurden.
"Mit beiden Programmen zusammen haben wir die Hebammen in Bayern bereits mit mehr als 6,8 Millionen Euro gefördert."
"Zukunftsprogramm Geburtshilfe" soll Hebammenversorgung sichern
Der Hebammenbonus bietet freiberuflich in der Geburtshilfe arbeitenden Hebammen eine Förderung von 1000 Euro pro Jahr. Er kann jedes Jahr neu beantragt werden und ist zunächst bis 2024 befristet.
Hebammen, die eine freiberufliche Tätigkeit in Bayern aufnehmen, erhalten seit September 2019 einmalig eine Niederlassungsprämie von 5000 Euro. "Wir setzen die Niederlassungsprämie fort und haben sie bis zum 31. Dezember 2023 verlängert."
Zur Sicherung der Hebammenversorgung gebe es in Bayern auch seit 2018 das "Zukunftsprogramm Geburtshilfe". Die Förderrichtlinie gelte noch bis 2025. Landkreise und kreisfreie Städte können für jedes neugeborene Kind eine Förderung von bis zu 40 Euro erhalten.
Außerdem unterstütze der Freistaat Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum finanziell, Defizite kleinerer Geburtshilfestationen auszugleichen.
Titelfoto: Annette Riedl/dpa