Nach Todesschüssen von Langweid: Verdächtiger wegen Mordes in U-Haft, Kind verliert Eltern

Langweid - Nach der schrecklichen Horrortat im schwäbischen Langweid am Lech im Landkreis Augsburg wurde gegen den 64 Jahre alten Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen. Er sitzt derzeit in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.

Drei Menschen ließen am Freitag nach einem Nachbarschaftsstreit ihr Leben. Ein Verdächtiger sitzt in U-Haft.
Drei Menschen ließen am Freitag nach einem Nachbarschaftsstreit ihr Leben. Ein Verdächtiger sitzt in U-Haft.  © NEWS5 / Merzbach

Wie die Polizei nun bekannt gab, befanden sich unter den drei Todesopfern auch die Eltern eines Jungen.

"Ein Minderjähriger, dessen Eltern bei der Gewalttat verstorben sind, befindet sich derzeit bei Familienangehörigen und wird professionell betreut", gaben die Beamten am Samstagabend bekannt.

"Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Augsburg erließ heute Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Augsburg Haftbefehl gegen den 64-Jährigen und setzte diesen in Vollzug."

Was Zoll an Flughafen in Koffer von Frau findet, dürfte Nachspiel haben
Bayern Was Zoll an Flughafen in Koffer von Frau findet, dürfte Nachspiel haben

Inzwischen thematisierte die Polizei auch offiziell, dass es unter den Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus tatsächlich in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten kam und sie immer wieder anrücken mussten.

"Die Polizei wurde Ende 2018 erstmals über Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Schubertstraße informiert. Seitdem wurden der Polizei nur einzelne Vorkommnisse in dem Mehrparteienhaus bekannt", heißt es in einem Statement.

Verdächtiger fuhr wohl zu Verwandten eines Opfers und schoss erneut

Nach der Bluttat in dem Mehrfamilienhaus soll der Tatverdächtige zwei weitere Personen gezielt niedergeschossen haben.
Nach der Bluttat in dem Mehrfamilienhaus soll der Tatverdächtige zwei weitere Personen gezielt niedergeschossen haben.  © NEWS5 / Merzbach

"Dabei kam es zu Ermittlungen wegen unterschiedlicher Vorfälle, wie beispielsweise Gerangel, beleidigenden Äußerungen sowie Drohgebärden."

Außerhalb dieser Vorkommnisse sei der nun Beschuldigte - ein Sportschütze mit mehreren Waffen und entsprechenden Genehmigungen - polizeilich nicht in Erscheinung getreten.

"Zuletzt wurde die Polizei am Freitagnachmittag zu dem betreffenden Mehrparteienhaus wegen eines Nachbarschaftsstreits gerufen. Als die Polizeistreife kurze Zeit später vor Ort war, hatte sich der 64-Jährige bereits entfernt."

Wenn Polizisten töten: Warum kommt die Dienstwaffe häufiger zum Einsatz?
Bayern Wenn Polizisten töten: Warum kommt die Dienstwaffe häufiger zum Einsatz?

In dem Gebäude starben am Freitag zwei Frauen im Alter von 49 und 72 Jahren und ein 52-jähriger Mann. Anschließend sei der Tatverdächtige zu einem Verwandten eines der Opfer in die Hochvogelstraße. Dort schoss er durch die Wohnungstür und verletzte eine 32-Jährige sowie einen 44-jährigen Bewohner.

Gegen 19.45 Uhr nahmen Polizeikräfte, knapp 30 Minuten nach der eingeleiteten Fahndung, den 64-Jährigen im Ortsteil Foret widerstandslos fest. Es wird wegen Mordes ermittelt.

Titelfoto: NEWS5 / Merzbach

Mehr zum Thema Bayern: