Trotz Störaktion: Hier werden gerade AKW-Kühltürme gesprengt

Grafenrheinfeld - Vor 50 Jahren begann der Bau des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt). 2015 war mit der Stromerzeugung dann Schluss. Nach einem Zwischenfall sind nun auch die markantesten Zeichen der Anlage verschwunden.

Am Freitagabend sind die Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Grafenrheinfeld (Unterfranken) erfolgreich gesprengt worden.
Am Freitagabend sind die Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Grafenrheinfeld (Unterfranken) erfolgreich gesprengt worden.  © NEWS5/Ferdinand Merzbach

Mit donnernden Knallgeräuschen sind die Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerkes in Grafenrheinfeld bei Schweinfurt in Bayern gesprengt worden.

50 Jahre nach dem Baubeginn der Anlage sind von den markanten Zeichen der einstigen Hochrisikotechnologie nur noch zwei relativ kleine Schutthaufen zu sehen.

Zuvor hatte es nach Polizei-Angaben eine Störaktion gegeben. Ein Mann kletterte einen Strommast hinauf.

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Er kam wenig später in Gewahrsam. Die Sprengung verzögerte sich deshalb. Die Hintergründe der Aktion sind noch unklar.

Wie viel Sprengstoff für die insgesamt rund 34.000 Tonnen Stahlbeton, Metalle und Kunststoffe nötig waren, verriet die zuständige Thüringer Sprenggesellschaft nicht. Auch Details wie die Anzahl der zu bohrenden Löcher, die mit Sprengladungen befüllt sein werden, waren geheim.

Nach der erfolgreichen Sprengungen lagen die beiden AKW-Kühltürme innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche.
Nach der erfolgreichen Sprengungen lagen die beiden AKW-Kühltürme innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche.  © NEWS5/Ferdinand Merzbach

Tausende Zuschauer waren für die Sprengung angereist

Als die beiden Kolosse gegen Abend innerhalb weniger Sekunden in sich zusammensackten, schauten tausende Menschen auf den Wiesen und Feldern rund um das Gelände nahe dem Main zu.

Das Areal war aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt worden. Wer besonders nah ran wollte, musste zu Fuß oder per Rad kommen, weil die Polizei Zufahrtsstraßen gesperrt hatte.

Titelfoto: NEWS5/Ferdinand Merzbach

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