Anschläge von Waldkraiburg: Angeklagter gesteht alles

Waldkraiburg/München - Nach den Anschlägen auf türkische Läden im oberbayerischen Waldkraiburg vor knapp einem Jahr (TAG24 berichtete) beginnt am Dienstag um 9.15 Uhr vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.

Bei den Anschlägen in Waldkraiburg wurde auch dieses türkische Geschäft völlig zerstört. (Archiv)
Bei den Anschlägen in Waldkraiburg wurde auch dieses türkische Geschäft völlig zerstört. (Archiv)  © Lino Mirgeler/dpa

Die Bundesanwaltschaft wirft dem Deutschen kurdischer Abstammung versuchten Mord in 31 Fällen vor.

Außerdem schwere Brandstiftung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Der Mann, der sich selbst als Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bezeichnete, plante Ermittlern zufolge unter anderem Anschläge auf türkische Einrichtungen und Moscheen und wollte Imame erschießen.

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Für den Prozess sind 43 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte im August fallen.

Update 11 Uhr: Anwalt: Angeklagter im Waldkraiburg-Prozess psychisch krank

Der wegen versuchten Mordes in 31 Fällen, schwerer Brandstiftung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagte Mann (r) sitzt vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt Matthias Bohn im Landgericht im Verhandlungssaal.
Der wegen versuchten Mordes in 31 Fällen, schwerer Brandstiftung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagte Mann (r) sitzt vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt Matthias Bohn im Landgericht im Verhandlungssaal.  © Sven Hoppe/dpa Pool/dpa

Der mutmaßliche Attentäter von Waldkraiburg ist nach Angaben seines Verteidigers womöglich psychisch krank.

"Wir gehen selbst nicht von einer Schuldunfähigkeit, aber von einer verminderten Schuldfähigkeit aus", sagte sein Anwalt Christian Gerber am Dienstag zu Beginn des Terrorprozesses am Oberlandesgericht München.

Grund sei "eine psychische Erkrankung" seines Mandanten. Auch das Gericht wies zu Beginn des Prozesses darauf hin, dass eine mögliche psychische Erkrankung des 26-Jährigen und die Unterbringung in einer Klinik im Raum stehe.

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Die Bundesanwaltschaft wirft dem Deutschen kurdischer Abstammung mehrere Anschläge auf türkische Läden im multikulturell geprägten, oberbayerischen Waldkraiburg im vergangenen Jahr vor. Er soll sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen und einen Hass auf die politische Führung der Türkei entwickelt haben.

Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord in 31 Fällen, schwere Brandstiftung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Der Angeklagte erschien in weißem Hemd und schwarzem Anzug im Gerichtssaal, blickte zunächst offen in Richtung der Fotografen und Kameraleute, bevor er sein Gesicht mit einem Block versteckte.

Die Verteidigung kündigte an, dass er sich zu den Vorwürfen äußern wolle: "Er hat schonungslos Angaben zur Sache gemacht, das wird er auch hier tun."

Update 12.45 Uhr: Geständnis im Prozess um Anschläge von Waldkraiburg

Nach den Anschlägen auf türkische Läden in Waldkraiburg vor knapp einem Jahr beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter in München.
Nach den Anschlägen auf türkische Läden in Waldkraiburg vor knapp einem Jahr beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter in München.  © Sven Hoppe/dpa Pool/dpa

Im Prozess um Terroranschläge im oberbayerischen Waldkraiburg hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt.

"Das stimmt alles, was die vorgelesen hat", sagte der 26-Jährige am Dienstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) München, nachdem eine Vertreterin der Bundesanwaltschaft die Anklage verlesen hatte.

Er habe jahrelang Propaganda-Videos der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) geschaut und sich dadurch "unterbewusst radikalisiert", sagte er.

"Ich bereue die Taten sehr. Das war einfach so ein Tunnelblick."

In der Untersuchungshaft sei ihm aufgefallen, "dass die Welt bunt ist und es nicht nur immer ums Schlachten geht und ums Kämpfen".

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa Pool/dpa

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